Hilfe für Roggenburger Vereine
Finanzen
Nach dem Vorbild des Landkreises will die Gemeinde Geld zur Verfügung stellen
Roggenburg Die Gemeinde Roggenburg will die örtlichen Vereine in der Corona-Krise finanziell unterstützen, und zwar nach dem Vorbild des Landkreises Neu-Ulm. Dieser stellt Vereinen ein Soforthilfe-Budget von insgesamt 175000 Euro zur Verfügung.
Einen Euro pro Einwohner lässt der Landkreis in Not geratenen Vereinen als Soforthilfe zukommen – so lautete der Vorschlag, den Landrat Thorsten Freudenberger, der Neu-Ulmer Ex-OB Gerold Noerenberg und die Spitze des Gemeindetags im Kreis Ende April unterbreitet hatten. Der Kreistag stimmte am 15. Mai zu. Die Ideengeber äußerten zudem die Bitte, dass die 17 Kommunen im Landkreis
ihren Vereinen ebenfalls einen Euro pro Einwohner zur Verfügung stellen, sodass der Soforthilfe-Topf auf 350000 Euro anschwellen würde.
Roggenburg möchte sich daran beteiligen, dafür stimmten am Dienstagabend alle Gemeinderäte. Damit ergäbe sich für die örtlichen Vereine ein Gesamtbudget von 5500 Euro. Mittel daraus können per Antrag abgerufen werden. Die Frage sei aber, welche Kriterien für die Beantragung entscheidend sein sollen, sagte Bürgermeister Mathias Stölzle. Er plädierte dafür, dass Vereine berücksichtigt werden, die jetzt finanzielle Probleme wegen laufender Kosten für Liegenschaften wie zum Beispiel Vereinsheime und Personalausgaben, etwa für Übungsleiter oder Dirigenten, haben, und diese jetzt nicht durch Veranstaltungen erwirtschaften können. „Manche Vereine sind schwer getroffen“, sagte Stölzle.
Die Frage sei auch, für welchen Zeitraum die Hilfe gedacht sei, sagte Gemeinderat Stefan Einfalt, und wie lange sie beantragt werden könne.
„Wir sollten das nur machen, wenn alles in einem engen Zeitraum abgewickelt wird“, meinte Thomas Franke. Sonst stehe zu befürchten, dass die Zahl der berechtigten Vereine immer mehr anwachse und am Ende nur sehr kleine Summen ausgezahlt werden. „Wir dürfen auch keine Doktorarbeit draus machen“, sagte Joachim Graf. Die Hilfe solle auf die Vereine beschränkt werden, die bereits Ausfälle hatten. Die Summe sei „eine schöne Geste, aber nicht mehr“, sagte er. Wichtig sei, Vereine mit Belastungen für Liegenschaften oder Personal zu unterstützen, sagte Karl-Heinz Aumann, es könne nicht darum gehen, fehlende Einnahmen etwa aus Veranstaltungen zu ersetzen.
Bürgermeister Stölzle schlug schließlich vor, die Vereine in der kommenden Woche schriftlich über die Pläne zu informieren. Den Verteilungsschlüssel könne der Gemeinderat dann in der nächsten Sitzung im Juni festlegen, die Gemeinde will bis dahin entsprechende Leitlinien erarbeiten. Klar ist schon jetzt: Die Frist zur Antragstellung soll am 30. Juni enden.
Der Verteilungsschlüssel soll noch festgelegt werden