In der Stadtbücherei geht’s bunt zu
Bildung Die Einrichtung in Senden verleiht ab sofort Tonies. Die kleinen Figuren sind bei Kindern
sehr beliebt – aber nicht ganz billig. Welche Neuerungen es außerdem in der Bücherei gibt
Senden Sie sind klein, bunt, sehen witzig aus – und sie sind der Hit bei Kindern: die Tonies. Das sind kleine Figuren, die Geschichten erzählen oder Lieder singen, sobald man sie auf eine passende Box setzt. Und ab sofort gibt es die Tonie-Figuren auch in der Stadtbücherei in Senden. Büchereileiterin Christa Reifert war es ein wichtiges Anliegen, die kleinen Figuren ins Sortiment zu bekommen.
Die Tonies seien schon seit einer Weile sehr angesagt bei Kindern – und da sollte auch eine Bücherei mithalten, sagt Reifert. „Man muss sich schon etwas überlegen, um die Kinder in die Bücherei zu locken“, sagt die Leiterin. Die Bücherei in Senden, die zur Pfarrei St. Josef gehört, sei auch dank des Budgets aus der Stadtkasse in der Lage, bei Spielen und Büchern auf aktuellem Stand zu sein. Es werde alles immer neu gekauft, betont Reifert. Und die Bücherei rüste derzeit medial auf – um mit der Zeit zu gehen und um den Kindern etwas zu bieten.
Neuer Stand bedeute wiederum nicht, dass es in der Stadtbücherei alles zu finden gibt, was der Markt hergibt. Man lege Wert auf pädagogische Aspekte. „Konsolenspiele will ich in der Bücherei nicht haben“, sagt Reifert.
aber eben nun die Tonies, die es ab dem heutigen Dienstag, also mit Beginn der Pfingstferien, in der Bücherei zum Ausleihen gibt. Aus insgesamt 40 Stück können die kleinen Kunden wählen. Zwei Figuren dürfen jeweils gemeinsam bis zu drei Wochen lang ausgeliehen werden. Das System funktioniere wie bei CDs: Mithilfe der passenden Karte kann die Figur an der Info entgegengenommen werden. Die kleinen Hörspielfiguren sind den meisten Eltern kleinerer Kinder ein
Begriff, doch leisten kann sie sich womöglich nicht jeder – oder will es zumindest nicht in der Masse. Jede Figur, so sagt es Reifert, koste zwischen 15 und 18 Euro. Die Box, die man braucht, um sie abzuspielen, schlägt noch mal mit um die 80 Euro zu Buche. Das Grundgerät, die Box, leiht die Bücherei nicht aus. Reifert vergleicht es mit einer Stereoanlage und CDs. Aber immerhin, so ist sich die Leiterin sicher, sorgt die Stadtbücherei mit den verschiedenen ausleihbaren Figuren für AbwechsDafür lung. Und zu den bislang 40 vorrätigen sollen weitere kommen.
Die Ausleihe ab den Ferien bedeutet eine weitere Neuerung in Senden: Die Stadtbücherei hat ab diesem Jahr auch in den Pfingstund Sommerferien geöffnet. Das funktioniere nur dank der vielen engagierten ehrenamtlichen Helfer, betonen Reifert und der katholische Pfarrer Waldemar Obrebski. Einige von ihnen haben angeboten, die Ferien zu übernehmen, da sie selbst zu anderen Zeiten im Urlaub seien. Und so können die kleinen Gäste der Stadtbücherei ihre Ferien abwechslungsreich verbringen – trotz der Einschnitte durch Corona.
Diese schwierige Zeit meistert die Stadtbücherei gut. An der Tür ist klar gekennzeichnet, wo Besucher hinein- und wo wieder hinausgehen sollen. Jeder muss eine Besucherkarte mitnehmen – ist die Box leer, darf so lange niemand mehr in die Bücherei, bis wieder jemand hinausgeht. 30 Menschen dürfen sich gleichzeitig dort aufhalten. Wer Bücher zurückbringt, reinigt sie zuerst in der Buchputzmaschine – das machen die Ausleiher aber schon immer so. Familien und ältere Menschen seien froh, dass die Bücherei wieder auf hat. „Irgendwann wird es eben immer schwerer, die Kinder zu beschäftigen“, sagt Pfarrer Obrebski und lacht.