Spannendes Pokal-Derby
Fußball
Türkspor und Buch gehen in die Verlängerung, der TSV Neu-Ulm muss auch zum Punkt
Buch/Neu-Ulm Einen spannenden Pokalfight haben die Zuschauer in Wain beim Duell zwischen dem
erlebt. Am Ende setzte sich der Verbandsligaaufsteiger aus Neu-Ulm erst in der Verlängerung mit 4:2 (0:1) durch und zog damit in die zweite Runde des WFV-Pokals 20/21 ein. Während Türkspor eher auf eine spielerische Lösung bedacht war, versuchte das Team von Trainer Harry Haug oft, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. „Wir haben nicht gut gespielt und sie durch unsere eigenen Fehler wieder geweckt“, kommentierte Neu-Ulms Trainer Ünal Demirkiran die 120 Minuten. Die erste nennenswerte Offensivaktion ging auf das Konto des TSV Buch (9.). Es folgten Chancen auf beiden Seiten, ehe Timo Leitner die 1:0-Führung des TSV Buch erzielte (43.). Unmittelbar nach dem Seitenwechsel unterlief TSV-Neuzugang Sören Paul ein Missgeschick. Sein Rückpass auf
Torwart Benjamin Maier geriet zu kurz, dessen regelwidrige Abwehraktion wurde zu Recht mit einem Elfmeter bestraft. Marc Hämmerle stellte auf 1:1 (46.). Daraufhin passierte lange nichts Nennenswertes, doch dann gelang Burak Tastan mit einem Volleyschuss aus zehn Metern Entfernung die Neu-Ulmer 2:1-Führung (72.). Nur: Erneut war Buchs Timo Leitner zur Stelle und sorgte mit seinem 2:2-Ausgleich (77.) für die Verlängerung. Nach einer längeren Verletzungsunterbrechung (Marco Fuchs verletzte sich an den Bändern und musste ins Krankenhaus) war Burak Tastan für die neuerliche Türkspor-Führung verantwortlich (105.). Buch riskierte nun alles und wurde prompt ausgekontert. Tekin Altun traf zum 4:2-Endstand erfolgreich (117.). „Wir haben uns gut verkauft und können vom spielerischen her zufrieden sein“, sagte Buchs Pressewart Steffen Amann nach dem Spiel. Auf die Verletzung von Fuchs hätte Amann allerdings getrost verzichten können: „Das tut uns richtig weh.“
TSV Buch: Maier – S. Paul, Seifert (75. Fuchs/98. Schrapp), J. Paul (106. Zwar), Zott – Riedel (69. Negele), Zeh, D. Amann, Merkel – Leitner, Bolkart.
Türkspor Neu-Ulm: Özer – Onay, Hayhijaj, Kücük, Evens – Tastan, Aksoy, Bagceci (62. Pangallo), Özkaya, Kajan (62. Karasoy) –Hämmerle (70. Altun).
Der Tausch des Heimrechts und die damit verbundene weite Reise an den Bodensee hat sich für den
nicht gelohnt. Beim Verbandsligaaufsteiger VfB Friedrichshafen unterlagen die Kreisstädter knapp nach Elfmeterschießen mit 5:6. Schon die erste Aktion im Strafraum der Hausherren sollte die Führung für den TSV nach sich ziehen. Der Unparteiische sah ein Friedrichshafener Handspiel und entschied auf Strafstoß. Neu-Ulms Neuzugang Nole Stanic ließ sich die Chance nicht entgehen und traf zum 1:0 (4.). Gegen einen robust auftretenden Gegner hielt die Führung jedoch nur kurz: Sebir Elezi glich zum 1:1 für die Häfler aus (26.). Das Team von Neu-Ulms Spielertrainer Lukas Kögel versuchte nun zwar dranzubleiben, geriet jedoch durch einen weiteren Strafstoß mit 1:2 in Rückstand (37.). Kurz vor dem Abpfiff traf Yannick Gnann zum 2:2-Ausgleich (90.). In der Verlängerung lieferten sich die Teams einen offenen Schlagabtausch. NeuUlm investierte viel und kam auch zu den besseren Möglichkeiten. Weil aber kein Treffer gelingen wollte, musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Dort hatte Friedrichshafen das glücklichere Ende für sich. „Schade, dass wir uns nicht belohnt haben“– trotzdem war TSV-Coach Lukas Kögel nicht unzufrieden mit dem Spiel.
TSV Neu-Ulm: Anders – Gnann, Schuhmacher, Rupp, Jendrosek – Schlotter, Kögel (50. Botzenhardt), Beer (85. Grgic), German (80. Acinikli) – Ufschlag, Stanic.
„Alles hat seine Grenzen, wir wussten, dass die Reise hier endet“– ganz nüchtern kommentierte Thomas Betz die 0:4-Pokalniederlage gegen den SV Neresheim am Samstagabend. Der Trainer des Bezirkspokalsiegers musste auf sechs Stammkräfte verzichten. Beim drei Klassen höher angesiedelten Landesligisten kam sein Team sogar zur ersten Torchance, dennoch war die Partie eine klare Sache. TSV Buch II: Prestele – E. Cicek, R. Salger, Brunner, Gräf – Betz (50. Dauner), Hafenrichter, A. Salger, Braunmiller (60. Niegisch) – Chr. Amann, Karg.