James Bond erneut verschoben
Cineworld schließt in Großbritannien
London Aufgrund der Corona-Pandemie will die Kinokette Cineworld britischen Medienberichten zufolge alle ihre Häuser in Großbritannien und Irland schließen. Die 128 Kinos sollen bereits in dieser Woche geschlossen werden, wie britische Medien am Sonntag übereinstimmend berichten. Etwa 5500 Jobs seien in Gefahr.
Kurz vor den Medienberichten hatten die Macher des neuen JamesBond-Blockbusters „No Time To Die“eine erneute Verschiebung des Filmstarts angekündigt. Statt noch in diesem Jahr soll der Film nun erst im Frühjahr auf die Leinwand kommen. Für die Kinos, die mit diesem Filmstart Hoffnungen auf höhere Besucherzahlen verbanden, ist das eine dramatische Nachricht. In den vergangenen Wochen wurden bereits unter anderem die Starttermine für die Hollywood-Streifen „Wonder Woman 1984“, „Top Gun Maverick“, „Black Widow“und „The King’s Man“verlegt.
Den Berichten zufolge sollen die Verantwortlichen der Kinokette einen Brief an Premier Boris Johnson und Kulturminister Oliver Dowden geschrieben haben, in dem sie auf die „nicht überlebensfähige“Lage der Branche aufmerksam machen. Die Kinokette, die insgesamt in zehn Ländern vertreten ist, hatte zuletzt Halbjahresverluste in Höhe von knapp 1,6 Milliarden US-Dollar (1,37 Milliarden Euro) gemeldet.
Die Mitteilung der 007-Produzenten, dass der Start des JamesBond-Films abermals verschoben wird, war am vergangenen Freitag für viele überraschend gekommen. Die PR-Kampagne für „Keine Zeit zu sterben“lief schon auf Hochtouren. Ein neuer Trailer, Werbespots, Plakate und eine James-Bond-Podcast-Reihe – es war alles vorbereitet für den Start in diesem November. Am Tag vor der Nachricht hatte Popstar Billie Eilish sogar noch ihr Musikvideo zum Titelsong „No Time To Die“veröffentlicht. Die Absage-Entscheidung fiel dann offensichtlich kurzfristig.
Einen Zusammenhang mit dem Coronavirus nannten die 007-Produzenten – im Gegensatz zu Cineworld – nicht explizit, er gilt aber als sicher. Die miserablen Einspielergebnisse des Christopher-NolanFilms „Tenet“, der als einziger Blockbuster in diesem Sommer anlief, dürften dabei eine Rolle gespielt haben. Laut der renommierten Branchen-Website „Box Office Mojo“spielte die 200-MillionenDollar-Produktion bis Ende September lediglich rund 285 Millionen Dollar ein.