Wie viele Menschen rissen die Wassermassen in den Tod?
Katastrophe
Das Ausmaß der verheerenden Unwetter im Alpenraum ist nach wie vor nicht genau bekannt
Nizza/Venedig Ganze Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen und Brücken zerstört, Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten: Unwetter mit Überschwemmungen haben im Südosten Frankreichs und in Norditalien zu verheerenden Zuständen geführt. Es gab mehrere Tote. Auch in Österreich und der Schweiz richteten Wind und Regen am Wochenende große Schäden an, ein vierjähriges Mädchen starb.
In Italien kamen nach Medienberichten vermutlich mindestens sieben Menschen ums Leben. In Orten an der Mittelmeerküste in Ligurien, etwa in Sanremo, wurden danach am Sonntag fünf Leichen entdeckt.
Sie könnten von Flüssen ins Meer gespült worden sein, ein Opfer könne sogar aus Frankreich kommen.
Im bergigen Hinterland der französischen Ferienmetropole Nizza galten mindestens acht Menschen als vermisst, darunter zwei Feuerwehrleute. Ein Mann wurde tot in seinem Auto gefunden. Es gebe große Sorge hinsichtlich der endgültigen Opferbilanz, wie der französische Regierungschef Jean Castex bei einem Besuch in der Krisenregion sagte. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, nach den vorliegenden Informationen gebe es aktuell keine Hinweise, dass sich Deutsche unter den Vermissten oder Opfern der Unwetter befänden.
Im französischen Département Alpes-Maritimes und in Norditalien liefen am Sonntag die Aufräumarbeiten. In Frankreich wurden rund 1000 Feuerwehrleute und die Armee eingesetzt. In der italienischen Region Piemont waren Straßen und Brücken beschädigt und Städte überschwemmt, etwa in Limone Piemonte in der Provinz Cuneo. Der Bürgermeister dort sprach von einer „katastrophalen Lage“. Die Regionen Piemont und Ligurien beklagten Schäden in Millionenhöhe. In den Bergen nördlich von Nizza waren Dörfer zeitweise nicht mehr erreichbar. Das Telefonnetz war zusammengebrochen. Tausende Haushalte waren ohne Strom.