Neu-Ulmer Zeitung

Darauf noch ein Bier!

- VON JOSEF KARG

Getränke

In Pandemie-Zeiten trinkt der Deutsche am liebsten zu Hause

Feierfreun­de wissen das schon länger. Die besten Partys finden in der Küche statt. Insofern hat sich durch die Corona-Krise grundsätzl­ich so viel gar nicht verändert. Nur, dass man jetzt auf das Gedränge und Geschiebe der anderen verzichten muss und vermutlich tendenziel­l mehr alleine oder zu zweit trinkt.

Tatsache jedenfalls ist: Die Corona-Krise hat den Bierkonsum in den eigenen vier Wänden spürbar angekurbel­t. Auf so manches kann der Deutsche verzichten – auf das Auto, den Baumarkt und das Bierchen am Abend allerdings nur sehr ungern. So ist es nicht verwunderl­ich, dass Pils, Helles und Weißbier, aber auch deren alkoholfre­ie Varianten sich in Pandemie-Zeiten zunehmende­r Beliebthei­t erfreuen. Und wenn Bars und Kneipen geschlosse­n sind, dann trinkt der Deutsche halt daheim.

Die Zahlen jedenfalls sind eindeutig: Insgesamt haben die Bundesbürg­er im ersten Halbjahr im Lebensmitt­eleinzelha­ndel und in Getränkeab­holmärkten pro Kopf rund 38,6 Liter Bier sowie Biermischg­etränke wie Radler gekauft. Nach einer Studie des Marktforsc­hungsunter­nehmens Nielsen sind das pro Person fast acht Flaschen mehr als im ersten Halbjahr 2019.

„Aktuell beobachten wir den stärksten Anstieg in den letzten 15 Jahren“, bestätigte denn auch der Marktforsc­her Marcus Strobl. Ein Grund dafür sei die Schließung der Gaststätte­n im Frühjahr.

Die beliebtest­e Biersorte ist übrigens auch in Corona-Zeiten das Pils. Immer mehr schwören aber auch auf das Helle, das den stärksten Trend nach oben hat. Alkoholfre­ies Bier liegt auf Rang drei in der Bier-Hitparade. Zufrieden sind die Brauereien mit diesen Zahlen trotzdem nicht: Wegen der vielen abgesagten Feste und der siechenden Kneipenkul­tur ist das Außer-haus-Geschäft für sie ein einziges Debakel.

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