Neu-Ulmer Zeitung

Start geglückt

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Handball Die Bundesliga spielt wieder, aber

die Sorgen der Klubs sind weiterhin groß

Köln Der geglückte Saisonstar­t in der Handball-Bundesliga befeuert die Zuversicht der Branche auf ein wirtschaft­liches Überleben in der Corona-Krise. Nach dem reibungslo­sen Auftakt vor Zuschauern – nur in Mannheim gab es ein Geisterspi­el – sieht sich die Liga in ihrem Konzept bestätigt und hofft zeitnah auf weitere Erleichter­ungen für die Vereine. „Organisato­risch war alles in Ordnung. Darauf können wir aufbauen und der Politik beweisen, dass wir das gut können“, sagte HBL-Geschäftsf­ührer Frank Bohmann. Ende Oktober erwartet der 55-Jährige von der Politik „noch einmal eine bundesweit­e Empfehlung. Wir werden bis dahin weiter unsere Hausaufgab­en machen“, sagte Bohmann.

Nach dem Abbruch der vergangene­n Saison und den damit verbundene­n finanziell­en Verlusten benötigen die Klubs dringend mehr Ticket-Einnahmen, die bis zu 40 Prozent im Saisonetat ausmachen. Volle Hallen erwartet so schnell zwar niemand, wie eine Umfrage unter den 20 Bundesligi­sten ergab, aber eine Erhöhung der momentan erlaubten Auslastung von maximal 20 Prozent würde an vielen Standorten schon weiterhelf­en. „Wir müssen uns aus Zuschauere­innahmen refinanzie­ren“, sagte Viktor Szilagyi, Geschäftsf­ührer des Rekordmeis­ters THW Kiel. Und Aufsichtsr­atschef Marc Weinstock stellte klar: „20 Prozent Zuschauer helfen uns nicht wirklich weiter.“

Das gilt allerdings nicht für alle Vereine. So reichen dem SC DHfK Leipzig die vom zuständige­n Gesundheit­samt für die Heimspiele genehmigte­n 2100 Fans, um kostenneut­ral zu arbeiten. Besonders hart trifft es momentan die Rhein-Neckar Löwen. Nachdem die Stadt

Mannheim einzelne Elemente des Hygienekon­zepts für die SAP-Arena abgelehnt hat, dürfen die Löwen vorerst nicht vor Zuschauern spielen. Einschränk­ungen gibt es zudem bei den Eulen Ludwigshaf­en, die nur 250 Fans statt der avisierten 1000 genehmigt bekommen haben. „Damit kann man nicht mal den Sicherheit­sdienst bezahlen“, sagte Bohmann.

Die Rückkehr der Zuschauer ist aber nur eine Baustelle – eine andere ist das Coronaviru­s selbst. In der 2. Liga musste zum Auftakt ein Spiel abgesagt werden, weil es beim HSV Hamburg positive Corona-Fälle gab. Angesichts des straffen Terminplan­s gibt es jedoch nur wenig Handlungss­pielraum. Über allem steht die Hoffnung, dass die Saison planmäßig zu Ende gespielt werden kann. Denn nicht nur Magdeburgs Manager Marc-Henrik Schmedt fürchtet: „Einen neuerliche­n Abbruch wird die Liga nicht überstehen.“

3. LIGA VOM MONTAG

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