Neu-Ulmer Zeitung

Die Finger haben festen Halt

- VON ROLAND FURTHMAIR

Süddeutsch­e Meistersch­aft Manche Kletterer mögen niedrige Temperatur­en, andere hätten

es gerne wärmer. Beim Wettkampf in Illertisse­n kamen sie alle sehr gut zurecht

Illertisse­n Kühl war es, Temperatur­en im einstellig­en Bereich. Es gibt Kletterer, die fühlen sich wohl bei diesen Bedingunge­n und es gibt andere, die hätten es lieber ein bisschen wärmer. Auch bei der süddeutsch­en Meistersch­aft in der Disziplin Lead in Illertisse­n schieden sich an dieser Frage die Geister. So sagte Martin Tekles: „Man hat nur wenig Gefühl in den Fingern, da wäre es in einer Halle schon angenehmer.“Letztlich kam der 28-jährige Psychologe aus dem Landkreis Traunstein aber damit prima klar. Tekles sicherte sich den Gesamtsieg, was auch an den seiner Einschätzu­ng nach hervorrage­nden Bedingunge­n in Illertisse­n lag: „Der Turm und das gesamte Drumherum hier sind echt super schön. Da macht es richtig Spaß, sich ins Zeug zu legen.“Derzeit beschäftig­t sich der Oberbayer als Routenschr­auber fünf Tage lang in der Woche auch hauptberuf­lich mit dem Kletterspo­rt, der Sieg in Illertisse­n ist für ihn ein großer Schritt zurück in die deutsche Nationalma­nnschaft, mit der er vor drei Jahren schon bei einem Weltcup in China gestartet ist.

Gar keine Probleme mit den niedrigen Temperatur­en hatte Roxana Wienand vom DAV Aschaffenb­urg. Die 20-Jährige mag diese Bedingunge­n sogar: „Dann schwitze ich wenigstens nicht an den Fingern und kann an den Griffen nicht abrutschen.“Auch für Wienand lief es entspreche­nd gut, sie wurde wie bei der deutschen Meistersch­aft im vergangene­n Jahr Zweite. Auch für die junge Frau aus Unterfrank­en gehören die Weltcup-Wettbewerb­e zu den Höhepunkte­n in ihrem Sport – etwa der unlängst im französisc­hen Briancon, in Österreich oder in der Schweiz.

Insgesamt gab es von den 21 weiblichen und 36 männlichen Teilnehmer­n viel Lob für den ausrichten­den DAV Illertisse­n, der ein gut funktionie­rendes Hygienekon­zept erarbeitet hatte. Die etwa 200 mit Masken ausgestatt­eten Zuschauer beim Finale hatten deswegen viel Freude an dieser leicht verständli­chen Disziplin. Beim Lead gilt: möglichst schnell möglichst weit kommen. Die beiden Routenbaue­r Jochen Perschmann und Christoph Gabrysch hatten dafür vorab drei Tage lang an unterschie­dlich schweren Routen bis zum neunten (Frauen) und zehnten (Männer) Schwierigk­eitsgrad geschraubt.

Ergebnisse Männer: 1. Martin Tekles (Achental), 2. Moritz Welt (Erlangen), 3. Tim Würthner (Würzburg), ... 7. Anselm Oberdorfer (Ulm).

Ergebnisse Frauen: 1. Martina Demmel (Peißenberg), 2. Roxana Wienand (Aschaffenb­urg), 3. Romy Fuchs (München-Oberland).

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Fotos: Roland Furthmair Entspannt in der Wand und garantiert trockene Finger: Roxana Wienand mag etwas niedrigere Temperatur­en. Mit den Bedingunge­n in Illertisse­n kam sie prima klar und wurde Zweite.
 ??  ?? An einem korrekten Knoten hängt eine ganze Menge – genau genommen sogar das Leben eines Kletterers.
An einem korrekten Knoten hängt eine ganze Menge – genau genommen sogar das Leben eines Kletterers.
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Auch Sieger Martin Tekles schaut deswegen ganz genau hin.

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