Neu-Ulmer Zeitung

Gegen Hunger kämpfen

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Auszeichnu­ng

Friedensno­belpreis für das Welternähr­ungsprogra­mm

Was haben Hunger und Frieden miteinande­r zu tun? Du findest vielleicht, das ist eine merkwürdig­e Frage. Man könnte sie auch ein wenig anders stellen: Was haben Hunger und Krieg miteinande­r zu tun? Die Antwort ist: Eine ganze Menge!

Das meinen Fachleute, die sich mit dem Thema beschäftig­en. „Die Verbindung zwischen Hunger und bewaffnete­n Konflikten ist ein bösartiger Kreislauf“, erklärten sie am Freitag. Einerseits führen Kriege oft dazu, dass Menschen nicht mehr genug zu essen haben. Anderersei­ts verschlimm­ert Mangel an Nahrung Streitigke­iten etwa zwischen Gruppen. Der Kampf um Essen kann dann gewalttäti­g werden. Damit ist eigentlich auch klar, was hilft, damit es mehr Frieden gibt: Etwas gegen den Hunger von hunderten Millionen Menschen auf der Welt tun!

Die größte Organisati­on, die sich genau darum kümmert, ist das Welternähr­ungsprogra­mm, kurz WFP. Am Freitag wurde bekannt: Das Welternähr­ungsprogra­mm bekommt für seine Arbeit dieses Jahr den Friedensno­belpreis.

Der gilt als sehr wichtige Auszeichnu­ng. Der Preis wird an Menschen oder Organisati­onen verliehen, die sich für den Frieden in der Welt einsetzen. „Dies ist ein stolzer Moment“, freute sich ein Mitarbeite­r des WFP.

Und was genau unternimmt die Organisati­on gegen den Hunger auf der Welt? Manchmal ist schnelle Hilfe nötig, etwa wenn eine Ernte wegen zu großer Trockenhei­t ausgefalle­n ist. Dann wird etwa Geld an Menschen

gegeben, damit sie Lebensmitt­el kaufen können. Das WFP hat sich aber auch das Ziel gesetzt, Hunger in der Zukunft zu beseitigen. Eine Idee dafür ist zum Beispiel Bäuerinnen und Bauern zu unterstütz­en, damit sie bessere Sorten Getreide anbauen können. In manchen Gegenden sind Straßen nötig, damit Landwirte ihre Ernte auf Märkte bringen können. Zudem setzt sich die Organisati­on dafür ein, dass weniger Lebensmitt­el im Müll landen.

Wie viele Leute haben sich an einem Tag neu angesteckt? Das ist eine Zahl, auf die viele Menschen schauen. Ende März gab es in Deutschlan­d über 6000 Neuansteck­ungen. Dann ging die Zahl stark zurück. Jetzt ist sie wieder auf über 4000 gestiegen. Auch die Frage nach der Inzidenz interessie­rt viele. Dafür rechnet man aus: Wie viele von 100 000 Menschen haben sich in den vergangene­n sieben Tagen neu angesteckt? Waren es an einem Ort mehr als 50, werden meist strengere Regeln erlassen. Die Bewohner dürfen etwa nicht mehr überall in Deutschlan­d hinreisen.

Wer etwas über die Inzidenz weiß, kann gezielt entscheide­n, wo strengere Regeln nötig sind. So will man verhindern, dass sich das Virus schnell weiterverb­reitet. Doch oft ergibt es wenig Sinn, nur auf eine Zahl zu achten. Darauf machte nun noch mal der Chef des Robert-KochInstit­uts aufmerksam. Schaut man nur auf die Zahl der Neuansteck­ungen, kann das bedrohlich wirken. Allerdings verlaufen viele dieser Ansteckung­en sehr mild. Viele Leute werden also nicht schwer krank. Es müssen gerade weniger Patienten im Krankenhau­s behandelt werden als im Frühjahr.

Die Zahlen sind deshalb eine von vielen Möglichkei­ten, die das Robert-Koch-Institut nutzt. Die Mitarbeite­r schauen sich zusätzlich zum Beispiel Studien von Forschern an. Aus allen Informatio­nen zusammen entwickelt das Institut dann Empfehlung­en

an die Regierung, wie die Gesundheit der Menschen am besten geschützt werden kann.

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Foto: dpa Hunderte Millionen Menschen in der Welt haben nicht genug zu essen. Das Welter‰ nährungspr­ogramm ist eine Organisati­on, die hilft.
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Masken verhindern, dass sich Viren in der Luft stark ausbreiten. In mehreren deutschen Großstädte­n steigen die Infek‰ tionszahle­n aber gerade wieder an.

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