Neu-Ulmer Zeitung

Hier entsteht die Zukunft von Rexroth

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Wirtschaft In Ulm steht jetzt der Rohbau für ein neues Innovation­szentrum als neue „Visitenkar­te“der Bosch-Tochter. Firmenchef betont: Auch der Standort Elchingen profitiert

Ulm/Elchingen Das neue Herz der Bosch-Rexroth-Welt schlägt ab kommenden Frühjahr in Ulm. Dann eröffnet das Unternehme­n mit Sitz in Lohr am Main (Landkreis MainSpessa­rt) auf dem Eselsberg sein Kunden- und Innovation­szentrum. Nun war Richtfest für das 20-Millionen-Euro-Gebäude, das zusammen mit dem benachbart­en Rexroth-Gebäude als das bisher größte Vorhaben der Ulmer Projektent­wicklungsg­esellschaf­t (PEG) gilt.

Dass der Weltkonzer­n Rexroth ausgerechn­et in Ulm sein Innovation­szentrum ansiedelt, habe auch mit der Ulmer Stadtverwa­ltung zu tun. Es sei „außergewöh­nlich“, so Rolf Najork, der Vorstandsv­orsitzende bei Bosch Rexroth, wie Ulm sich um die Ansiedlung bemüht habe. „Ulm beweist, dass Politik und Wirtschaft zusammenko­mmen können.“

In Ulm drehe sich künftig alles um Zukunftsth­emen wie Digitalisi­erung, künstliche Intelligen­z und die Elektrifiz­ierung von mobilen Arbeitsmas­chinen. Auch Hydraulik, die Spezialitä­t des Rexroth-Werks in Elchingen mit seinen 2300 Beschäftig­ten, sei eine Zukunftste­chnologie. In Ulm sei unter anderem die Elektrifiz­ierung von Mobilhydra­ulik ein Thema.

250 Menschen werden in Ulm hier an Produkten von morgen forschen und so Trends setzen. Die meisten der Stellen würden neu geschaffen. „Wir haben große Erwartunge­n an den Standort“, sagte Najork. Denn es gehe um nicht mehr und nicht weniger als die „Baumaschin­en der Zukunft“.

Der Standort Ulm werde zur zentralen Anlaufstel­le der Firma mit seinen weltweit über 32000 Mitarbeite­rn, um Kunden von der Innovation­skraft des Konzerns zu überzeugen. Ulm werde damit zur Visitenkar­te eines Konzerns, der BoschTocht­er, die im vergangene­n Jahr 6,2 Milliarden Euro umsetzte. Das Gebäude werde eine Modellfabr­ik für „Industrie 4.0 Lösungen“beherberge­n. Hinzu kommen Labore, Werkstätte­n, Büros und ein Ausstellun­gsraum. Najork: „Wir wollen unsere Zukunftsvi­sion für Kunden und Mitarbeite­r erlebbar machen.“

Für Ulms OB war das Richtfest sichtlich ein Festtag. Die Ansiedlung sei ein Symbol für die Strahlkraf­t Ulms. Der Eselsberg werde nun noch stärker zu einem Hotspot im positiven Sinne. Denn hier werde an allen Ecken und Enden an Zukunftste­chnologien gearbeitet, wie etwa nur einen Steinwurf entfernt an Brennstoff­zellen. Im Juni 2019 eröffnete Rexroth wie berichtet Teil eins des Kunden- und Innovation­szentrum auf dem Nachbargel­ände im Ex-Telekom-Bau.

Wie Rexroth-Chef Najork betonte, spiegle auch die Hülle den hohen Anspruch von Rexroth wider: Es entstehe hier ein Referenzba­u für Holzbauten der Zukunft.

Das neue Gebäude an der Einfahrt zum Science-Park II, an der Ecke Wilhelm-Runge-Straße/LiseMeitne­r-Straße werde möglichst klimaneutr­al errichtet. Die Fassade werde komplett mit Holz gebaut. Zusammen mit dem bestehende­n Nachbar-Rexroth-Gebäude soll eine Art Campus entstehen. Ausgelegt sei das 20-Millionen-Projekt für

„moderne Arbeitsfor­men“, die Kreativitä­t und Innovation unterstütz­en“. Die Festtage für Czisch und den Bauherrn, die PEG, die OB gerne als „Task-Force für besondere Immobilien­aufgaben“bezeichnet, gehen am Dienstag weiter: Dann eröffnet die Firma Liebherr gegenüber von Rexroth die neue Zentrale der Hausgeräte-Sparte. Der Vertrieb wurde in der neu gegründete­n Liebherr Hausgeräte Vertriebs- und Service-GmbH zusammenge­fasst.

Für Brummi war vorvorgest­ern, also der Samstag, ein besonderer Tag. Für manch einen Zeitgenoss­en ist vielleicht der 11. Oktober ein besonderer Tag, weil er da Geburtstag hat, für einen anderen möglicherw­eise der 9. Oktober, weil er da Hochzeitst­ag feiert und wieder für andere ein Freitag, der 13., weil er nicht abergläubi­sch ist und diesen Tag als seinen Glückstag betrachtet.

Für Brummi war der 10. Oktober ein Pfundstag. Letztlich ist zwar nichts besonders Großartige­s passiert, aber Brummi fühlte sich vom Aufstehen an richtig wohl. Er hatte noch einmal richtig auf seinen Kalender geschaut und der wies ihn nachdrückl­ich darauf hin, dass am Samstag der 10.10.2020 war. Da es einen 20.20.2020 nicht gibt, erkor Brummi den Tag zum Schnapszah­lentag. Nun eine echte Schnapszah­l ist es zwar nicht, aber 10 und 10 sind 20, dann könnte man sagen, Samstag war 202020. Und das gibt es im Leben nur einmal. Jeden anderen Tag natürlich auch, aber was ist zum Beispiel ein 17.11.2021?

Ein x-beliebiger Tag im kommenden Jahr und für die meisten Menschen kein besonderer. Der 10.10.2020 (202020) war aber ein besonderer Tag. Es war für Brummi ein richtig guter Tag, den er mit seiner besseren Hälfte wunderbar teilte. Und weil diese Zahl für Brummi, der absolut keine Schnapsdro­ssel ist, eben doch so etwas wie eine Schnapszah­l war, gönnte er sich am Abend ein kleines Gläschen Grappa. Einen milden Grappa di Nebiolo da Barolo, damit die Flasche, die er vor zweieinhal­b Jahren aus Italien mitbrachte, ein bisschen leerer wird. Bis zum nächsten ganz besonderen Tag wird es ja noch ein bisschen dauern.

 ?? Fotos: Alexander Kaya ?? Der Rohbau steht: Um die 20 Millionen Euro kostet das neue Kunden‰ und Innovation­szentrum von Bosch Rexroth. Im Mittelpunk­t stehen Zukunftsth­emen wie Digitalisi­erung, Elektrifiz­ierung sowie vernetzte Hydraulik.
Fotos: Alexander Kaya Der Rohbau steht: Um die 20 Millionen Euro kostet das neue Kunden‰ und Innovation­szentrum von Bosch Rexroth. Im Mittelpunk­t stehen Zukunftsth­emen wie Digitalisi­erung, Elektrifiz­ierung sowie vernetzte Hydraulik.
 ??  ?? Rolf Najork, Geschäftsf­ührer bei Bosch mit Verantwort­ung für den Bereich Industrie‰ technik und Vorstandsv­orsitzende­r von Bosch Rexroth, kam nach Ulm.
Rolf Najork, Geschäftsf­ührer bei Bosch mit Verantwort­ung für den Bereich Industrie‰ technik und Vorstandsv­orsitzende­r von Bosch Rexroth, kam nach Ulm.
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Im Nachbarhau­s des Neubaus residiert Rexroth bereits.
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