Weihnachtsmärkte in Ulm und NeuUlm abgesagt
Advent
Mal wieder ist die Pandemie schuld. Die Städte suchen aber nach Corona-konformen Alternativen
Ulm/NeuUlm Die Weihnachtsmärkte in Ulm und Neu-Ulm werden in diesem Jahr coronabedingt ausfallen. Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch und Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger haben die Entscheidung am Mittwoch, 21. Oktober, in enger Abstimmung zwischen beiden Städten und schweren Herzens getroffen. „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, der Beschicker und auch aller Beteiligten geht vor“, so die Stadtoberhäupter in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Das dynamische Corona-Geschehen, die immer weiter steigende Zahl der Neuinfektionen und die damit verbundenen Beschränkungen im öffentlichen Raum würden die Absage des Ulmer Marktes auf dem Münsterplatz und des Mittelalterlichen Marktes auf dem Neu-Ulmer
Rathausplatz aus Sicht der Städte unumgänglich machen.
Die beiden Donaustädte reihen sich damit ein in eine lange Liste von Städten, in denen 2020 keine Märkte stattfinden werden. Fast alle größeren Städte in Baden-Württemberg, darunter auch Heilbronn, Esslingen und Heidelberg, sowie auch zahlreiche Städte im Freistaat Bayern haben ihre traditionellen Weihnachtsmärkte inzwischen für dieses Jahr abgesagt.
Erstmals seit Jahrzehnten wird es in Ulm in diesem Jahr somit keinen Weihnachtsmarkt geben. Diese Entscheidung habe Oberbürgermeister Czisch, Aufsichtsratsvorsitzender der Ulm Messe, die den Weihnachtsmarkt alljährlich organisiert, nach intensiven Beratungen mit Fachleuten getroffen. „Wir hätten ihn trotz Coronavirus gerne möglich gemacht – für die vielen Besucherinnen und Besucher, die den Weihnachtsmarkt lieben, für die Schausteller und Budenbetreiber, die dringend auf Einnahmen angewiesen sind, sowie auch für den Ulmer Einzelhandel, die Hotellerie und Gastronomie“, sagte Czisch.
In Ulm hatte man, wie berichtet, zunächst noch an Alternativen gearbeitet: Statt des großen, zentralen Weihnachtsmarktes vor dem Münster sollte es auf Ulmer Plätzen mehrere kleine dezentrale Märkte mit jeweils sechs bis zehn Ständen geben. Angesichts der Zahl an Covid19-Neuinfektionen in Stadt- und Landkreis und der landesweit seit dem Wochenende geltenden Beschränkungen im öffentlichen Raum musste dieser Plan aufgegeben werden. Auch in der Stadt Neu-Ulm habe man bis zuletzt nach Möglichkeiten gesucht, den Mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz stattfinden zu lassen. Auch hier war die Strategie, Stände und Anbieter räumlich weiter auseinander zu ziehen, damit Abstände besser eingehalten werden und Besucherströme entzerrt werden können. Zudem gab es auch Überlegungen, einen zweiten Markt auf dem Gelände des ehemaligen Barfüßers umzusetzen. „Die Absage ist alternativlos – auch wenn es unheimlich schmerzt“, so Oberbürgermeisterin Albsteiger. Der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt findet seit dem Jahr 2014 auf dem Rathausplatz statt. Aufgrund seiner Beliebtheit, wurde das Marktgeschehen vor zwei Jahren bereits zusätzlich auf den Johannesplatz ausgeweitet.
OB Czisch kündigte an: „Wir schauen aktuell, ob wir den Schaustellern in der Vorweihnachtszeit alternativ einzelne Standorte in der Innenstadt als Standfläche anbieten können. Die Stadt Neu-Ulm sucht derzeit ebenfalls nach Möglichkeiten, auch ohne Weihnachtsmarkt weihnachtliches Flair in die Stadt zu bringen.