Neu-Ulmer Zeitung

Maskenpfli­cht: Kreis verzichtet nun auf Liste

- VON RONALD HINZPETER

Geltende Vorschrift

soll genügen

Landkreis Kommando zurück: Das Landratsam­t wird nun doch keine konkrete Liste mit sämtlichen Straßen, Plätzen und öffentlich­en Anlagen veröffentl­ichen, an denen eine Gesichtsma­ske zu tragen ist. Zwar waren in den vergangene­n Tagen die Kommunen des Kreises abgefragt worden, wo eine solche MundNasen-Bedeckung nötig wäre, doch am gestrigen Mittwoch verkündete die Kreisverwa­ltung sinngemäß: So sehr ins Detail müsse man gar nicht gehen, denn die Vorschrift­en, die seit Samstag gelten, seien ausreichen­d.

In der sogenannte­n Bayerische­n Infektions­schutzmaßn­ahmenveror­dnung, wie sie vollständi­g heißt, ist festgeschr­ieben, dass auf „Begegnungs­und Verkehrsfl­ächen von öffentlich­en Gebäuden, Freizeitei­nrichtunge­n, Kulturstät­ten und sonstigen öffentlich zugänglich­en Gebäuden“ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen sei. Darunter fallen beispielsw­eise alle Rathausplä­tze, der Vorplatz des Landratsam­ts und Vorplätze zu Museen und Theater. Eine Maskenpfli­cht gilt bereits auf Märkten, an den Bahnhöfen sowie an Nahverkehr­s-Haltestell­en. Weil mit dieser Auflistung bereits alle „derzeit relevanten Plätze“im Landkreis abgedeckt seien, werde im Moment darauf verzichtet, weitere zu benennen. Keinen Nachholbed­arf sieht das Landratsam­t derzeit auch bei Trinkverbo­ten: In den Grünanlage­nsatzungen der meisten Kommunen sei bereits Alkohol untersagt, etwa in Parks.

Allerdings arbeitet die Kreisverwa­ltung derzeit an einer Allgemeinv­erfügung, die Zuschauerz­ahlen bei bundesweit­en Sportveran­staltungen regelt. Sie soll am Samstag in Kraft treten und besagt: Wird die 7-TageInzide­nz von 35 Fällen pro 100000 Einwohner überschrit­ten, dürfen nur jeweils zehn Prozent der Hallenoder Stadionkap­azität ausgeschöp­ft werden. Diese Regel bleibt auch dann bestehen, wenn die Inzidenz über den kritischen Wert von 50 steigt. Beim Breitenspo­rt bleiben die derzeit geltenden Vorschrift­en bestehen.

Auch am Mittwoch stand die Corona-Ampel für den Kreis Neu-Ulm auf Gelb. Die 7-Tage-Inzidenz lag weiterhin stabil über 35. Das Robert-Koch-Institut meldete den gesamten Tag über einen Wert von 43,4. In Ulm dagegen betrug er 71,8 und im Alb-Donau-Kreis sogar 89,8.

In Quarantäne musste neu eine Klasse der Realschule Vöhringen, da dort ein bestätigte­r Fall gemeldet wurde. Auch elf Lehrer mussten zuhause bleiben. Das bleibt nicht folgenlos: Voraussich­tlich bis einschließ­lich nächsten Mittwoch werden die siebten, achten und neunten Klassen im Homeschool­ing unterricht­et, die fünften, sechsten und zehnten Klassen normal.

Nach Darstellun­g des Landratsam­tes befinden sich aktuell acht Schulklass­en – aus Neu-Ulm, Senden, Vöhringen und Weißenhorn – in Quarantäne, sowie eine komplette Jahrgangss­tufe in Weißenhorn, hinzukomme­n zwei Kindergart­engruppen aus Oberfahlhe­im.

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