Bürger beklagen zu seltene Kontrollen im Verkehr
Bürgerversammlung In Ay informiert die Verwaltung über anstehende Projekte. Zuhörer müssen Mund-Nasen-Schutz tragen
Ay Recht ruhig ging es zu bei der Bürgerversammlung in der Turnund Festhalle Ay. 25 Bürger waren gekommen, um unter verschärften Corona-Sicherheitsbedingungen den Ausführungen der Stadtverwaltung zu lauschen.
Auch am Platz ist nun der Mundschutz zu tragen, erklärte Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf den Besuchern zu Beginn, das war noch in der vergangenen Woche anders gewesen. Wegen der Pandemie rechnet auch die Stadt Senden für dieses Jahr mit Einnahmeausfällen, berichtete sie den Zuhörern unter anderem, auch aus diesem Grund brauche es heuer einen Nachtragshaushalt. Zusätzlich investieren müsse die Stadt unter anderem in Bildungseinrichtungen und in die Digitalisierung der Schulen sowie auch der Stadtverwaltung. Auch der Rückerwerb eines Gewerbegrundstücks werde sich niederschlagen.
Aus Ay berichtete Schäfer-Rudolf, dass der Grundschule in den nächsten Jahren rechnerisch drei Klassenzimmer fehlen werden. Eine Erweiterung auf dem bereits recht engen Areal sei nur möglich, indem der jetzige Schulhof bis zur Hauptstraße hin überbaut würde. Daher habe sich der Stadtrat dagegen entschieden und, wie berichtet, den Bau eines Schulzentrums mit Grundschule und neuer Vierfachhalle an der Holsteiner Straße ins
Auge gefasst. Das Großprojekt werde aber erst untersucht.
Zu den wiederkehrenden Sorgen der Ayer gehörte in den vergangenen Jahren der Verkehr in der Hauptstraße und Probleme mit überhöhter Geschwindigkeit. Viele wünschen sich eine 30er-Zone. Diesbezüglich, so Schäfer-Rudolf, habe die Stadt aber keine Handhabe, weil die Straße eine Staatsstraße ist und solche Entscheidungen vom Staatlichen Bauamt Krumbach abhängen. Anders als Neu-Ulm sei Senden nicht Baulastträger der Staatsstraßen und habe damit auch nicht über Tempolimits zu bestimmen. Wegen der Grundschule sei die Stadt Senden nun dabei, gemeinsam mit dem Landratsamt Plakate zu gestalten, die auf vorsichtigeres Fahren hinweisen sollen.
Beschwerden über zu seltene Kontrollen im Straßenverkehr begegne die Stadt nun mit einer neuen Stelle, wo sich ein Mitarbeiter in städtischer Verantwortung um Problemstellen kümmern und bei Bedarf auch Verstöße ahnden soll. „Diese Stelle ist sicher gut investiertes Geld“, sagte die Rathauschefin.
Sie berichtete außerdem, dass der Stadt sehr am Erhalt der Linde vor der Ayer Kapelle gelegen sei, die derzeit gemeinsam mit dem Naturschutzbund BUND aufgepäppelt wird. Der alte Baum präge das Ortsbild, „es wäre sehr schade, wenn wir ihn verlieren würden“, sagte sie.
Über Plastik-Gestank von der
Ayer Spinnerei her beklagte sich ein Fragesteller, der wissen wollte, ob dort eventuell Altlasten im Boden liegen. Das Gebiet sei in privater Hand, für die Prüfung auf Altlasten sei aber das Neu-Ulmer Landratsamt zuständig.
Der geplante Fußgängersteg am Bahnhof, der ab 2022 gebaut werden soll, brauche nicht nur einen Aufzug, sondern eine zusätzliche Möglichkeit, die Bahnsteige barrierefrei zu erreichen, forderte ein weiterer
Gefordert wird eine Rampe am Bahnhof
Sendener. Dazu sei am besten eine Rampe geeignet. Sonst sei es „vorbei mit der Barrierefreiheit“, sobald der Aufzug eine Störung habe. Für eine vorschriftsgemäß geneigte Rampe sei leider nicht genug Platz, berichtete Schäfer-Rudolf darauf, das hätten die Berechnungen ergeben. Im Bahnhofsumfeld gehe es ohnehin relativ eng zu, noch sei auch gar nicht klar, ob das Bahnhofsgebäude stehen bleiben könne. Größere Flächen würden unter anderem für Fahrradgaragen und öffentliche Toiletten gebraucht.