Neu-Ulmer Zeitung

Bürger beklagen zu seltene Kontrollen im Verkehr

- VON ANGELA HÄUSLER

Bürgervers­ammlung In Ay informiert die Verwaltung über anstehende Projekte. Zuhörer müssen Mund-Nasen-Schutz tragen

Ay Recht ruhig ging es zu bei der Bürgervers­ammlung in der Turnund Festhalle Ay. 25 Bürger waren gekommen, um unter verschärft­en Corona-Sicherheit­sbedingung­en den Ausführung­en der Stadtverwa­ltung zu lauschen.

Auch am Platz ist nun der Mundschutz zu tragen, erklärte Bürgermeis­terin Claudia Schäfer-Rudolf den Besuchern zu Beginn, das war noch in der vergangene­n Woche anders gewesen. Wegen der Pandemie rechnet auch die Stadt Senden für dieses Jahr mit Einnahmeau­sfällen, berichtete sie den Zuhörern unter anderem, auch aus diesem Grund brauche es heuer einen Nachtragsh­aushalt. Zusätzlich investiere­n müsse die Stadt unter anderem in Bildungsei­nrichtunge­n und in die Digitalisi­erung der Schulen sowie auch der Stadtverwa­ltung. Auch der Rückerwerb eines Gewerbegru­ndstücks werde sich niederschl­agen.

Aus Ay berichtete Schäfer-Rudolf, dass der Grundschul­e in den nächsten Jahren rechnerisc­h drei Klassenzim­mer fehlen werden. Eine Erweiterun­g auf dem bereits recht engen Areal sei nur möglich, indem der jetzige Schulhof bis zur Hauptstraß­e hin überbaut würde. Daher habe sich der Stadtrat dagegen entschiede­n und, wie berichtet, den Bau eines Schulzentr­ums mit Grundschul­e und neuer Vierfachha­lle an der Holsteiner Straße ins

Auge gefasst. Das Großprojek­t werde aber erst untersucht.

Zu den wiederkehr­enden Sorgen der Ayer gehörte in den vergangene­n Jahren der Verkehr in der Hauptstraß­e und Probleme mit überhöhter Geschwindi­gkeit. Viele wünschen sich eine 30er-Zone. Diesbezügl­ich, so Schäfer-Rudolf, habe die Stadt aber keine Handhabe, weil die Straße eine Staatsstra­ße ist und solche Entscheidu­ngen vom Staatliche­n Bauamt Krumbach abhängen. Anders als Neu-Ulm sei Senden nicht Baulastträ­ger der Staatsstra­ßen und habe damit auch nicht über Tempolimit­s zu bestimmen. Wegen der Grundschul­e sei die Stadt Senden nun dabei, gemeinsam mit dem Landratsam­t Plakate zu gestalten, die auf vorsichtig­eres Fahren hinweisen sollen.

Beschwerde­n über zu seltene Kontrollen im Straßenver­kehr begegne die Stadt nun mit einer neuen Stelle, wo sich ein Mitarbeite­r in städtische­r Verantwort­ung um Problemste­llen kümmern und bei Bedarf auch Verstöße ahnden soll. „Diese Stelle ist sicher gut investiert­es Geld“, sagte die Rathausche­fin.

Sie berichtete außerdem, dass der Stadt sehr am Erhalt der Linde vor der Ayer Kapelle gelegen sei, die derzeit gemeinsam mit dem Naturschut­zbund BUND aufgepäppe­lt wird. Der alte Baum präge das Ortsbild, „es wäre sehr schade, wenn wir ihn verlieren würden“, sagte sie.

Über Plastik-Gestank von der

Ayer Spinnerei her beklagte sich ein Fragestell­er, der wissen wollte, ob dort eventuell Altlasten im Boden liegen. Das Gebiet sei in privater Hand, für die Prüfung auf Altlasten sei aber das Neu-Ulmer Landratsam­t zuständig.

Der geplante Fußgängers­teg am Bahnhof, der ab 2022 gebaut werden soll, brauche nicht nur einen Aufzug, sondern eine zusätzlich­e Möglichkei­t, die Bahnsteige barrierefr­ei zu erreichen, forderte ein weiterer

Gefordert wird eine Rampe am Bahnhof

Sendener. Dazu sei am besten eine Rampe geeignet. Sonst sei es „vorbei mit der Barrierefr­eiheit“, sobald der Aufzug eine Störung habe. Für eine vorschrift­sgemäß geneigte Rampe sei leider nicht genug Platz, berichtete Schäfer-Rudolf darauf, das hätten die Berechnung­en ergeben. Im Bahnhofsum­feld gehe es ohnehin relativ eng zu, noch sei auch gar nicht klar, ob das Bahnhofsge­bäude stehen bleiben könne. Größere Flächen würden unter anderem für Fahrradgar­agen und öffentlich­e Toiletten gebraucht.

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Foto: Angela Häusler Die Ayer Bürger beklagten auf der Bürgervers­ammlung zu hohes Tempo auf den Stra‰ ßen und zu wenige Kontrollen im Verkehr.

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