Schwankende Spatzen
Regionalliga Südwest Der starken Leistung gegen Offenbach folgt eine durchwachsene Darbietung gegen die TSG Hoffenheim II. Die sportliche Leitung sucht nach Erklärungen
Ulm Schon wieder auswärts, schon wieder ein Gegner aus der unteren Tabellenhälfte der Regionalliga Südwest: Mit 1:2 hat der SSV Ulm 1846 Fußball am Dienstagabend gegen die TSG Hoffenheim II verloren. Damit haben es die Spatzen in dieser Saison immer noch nicht geschafft, auf fremdem Platz dreifach zu punkten. „Das war zu wenig“, sagt der sportliche Leiter Stephan Baierl.
Erst in der Schlussviertelstunde spielten die Spatzen so druckvoll, wie sie es eigentlich können und erzwangen so einen Elfmeter in der 81. Minute, den Johannes Reichert sicher verwandelte. Nur stand es da bereits 0:2 aus Sicht der Ulmer. RuiJorge Monteiro-Mendes (43.) und Andreas Ludwig (49.) hatten die Gastgeber im Dietmar-Hopp-Stadion in Front gebracht, in beiden Situationen fehlte der Ulmer Verteidigung der Zugriff auf ihre Gegenspieler. Besonders das zweite Tor kurz nach dem Seitenwechsel setzte den Ulmern zu. „Ich habe es den Spielern angemerkt, da gingen im Anschluss sofort die Köpfe runter“, sagt Baierl. „Die Enttäuschung war richtig greifbar.“Und damit die Verunsicherung, weil sie wieder auswärts einem Rückstand hinterher laufen mussten. Allerdings hätten die Ulmer in der 21. Minute auch in Führung gehen können, jedoch vergab Tobias Rühle die Gelegenheit allein vor dem Hoffenheimer Tor. „Wenn er den macht, läuft das Spiel ganz anders“, sagt Sportvorstand Anton Gugelfuß. Rühle hat ihn jedoch nicht gemacht, was in den vergangenen Partien zu oft auch auf andere Ulmer zutraf. Drei Tore erzielten sie in den letzten drei Partien – zwei durch Elfmeter. Gugelfuß: „Die Durchschlagskraft fehlt.“
Ulms Auftritt in Hoffenheim stand im Gegensatz zur starken Leistung beim 1:0-Sieg gegen Offenbach am vergangenen Freitag. Gegen höher platzierte Teams der Liga wie auch Elversberg oder der
FSV Frankfurt – ganz zu schweigen von Erzgebirge Aue im DFB-Pokal – rufen die Spatzen ihre Leistung ab. „Wenn bei uns alles passt, wenn wir ausgeruht sind und die Spannung stimmt, dann können wir jeden Gegner schlagen“, erklärt Stephan Baierl. „Wenn wir aber ein paar Prozent weniger geben, dann können wir einen Rückstand nicht mehr aufholen. Dann kommt der Gegner in einen positiven Flow.“Die aktuellen Leistungen seien zu schwankend, „die Kunst ist es, die Konstanz hinzukriegen“.
An wem die Niederlage gegen Hoffenheim nicht lag, das war Maximilian Reule. Der neue Torhüter der Spatzen musste direkt Christian Ortag vertreten, weil der wegen einer Erkältung Trainingseinheiten verpasst hatte. Reule soll das Loch schließen, das durch die Verletzung von Niclas Heimann entstanden ist und Ortag sowie Marvin Seybold unterstützen. Zwei Torhüter seien in der Regionalliga zu wenig, sagt Stephan Baierl.
SSV Ulm 1846 Fußball: Reule Stoll, Reichert, Geyer, Schmidts – Heußer (58. Kilic), Gashi, Beck, Coban – Rühle (67.), Fink (57. Higl).