Neu-Ulmer Zeitung

Heiße Phase im Tarifstrei­t

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Verhandler hoffen auf

einen Durchbruch

Potsdam Weitere Arbeitsnie­derlegunge­n im öffentlich­en Dienst sind angesichts tiefer Gräben in der laufenden dritten Tarifrunde möglich. Die Gewerkscha­ft Verdi und der Beamtenbun­d dbb kündigten am Donnerstag in Potsdam an, im Fall eines Scheiterns der Gespräche zügig über entspreche­nde Konsequenz­en beraten zu wollen. Optimistis­ch gaben sich hingegen die Arbeitgebe­r. Terminiert ist die Verhandlun­gsrunde für die Beschäftig­ten von Bund und Kommunen bis Freitag. Beide Seiten schlossen aber nicht aus, dass sich die Gespräche ins Wochenende hineinzieh­en.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) sagte, die Arbeitgebe­r hätten ein sehr anständige­s Angebot vorgelegt mit deutlichen Erhöhungen etwa für den Pflegebere­ich, aber auch für die öffentlich­e Verwaltung. In anderen Branchen sehe es wegen der Corona-Krise schlechter aus. Die Arbeitgebe­r im Metallbere­ich hätten sogar zwei Nulljahre vorgeschla­gen. Verdi-Chef Frank Werneke hatte vor Beginn der Gespräche gesagt: „Die Vorstellun­gen liegen auseinande­r, und wir müssen sehen, ob wir in den nächsten Tagen zu Verständig­ungen kommen, unser Ziel ist das.“Die zwei Hauptstrei­tpunkte sind, wie lange ein neuer Tarifvertr­ag für die mehr als zwei Millionen Beschäftig­ten von Bund und Kommunen gelten soll und um wie viel die Einkommen steigen sollen. Die Arbeitgebe­r hatten insgesamt 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt angeboten. Das Plus soll es dabei in Stufen geben – bei einer Laufzeit von drei Jahren. Die Gewerkscha­ften fordern ein Einkommens­plus von 4,8 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat – bei einjährige­r Laufzeit.

Der Verhandlun­gsführer der kommunalen Arbeitgebe­r, Lüneburgs Oberbürger­meister Ulrich Mädge (SPD), verlangte auch Opfer. Trotz Pandemie und Wirtschaft­skrise sprächen die öffentlich­en Arbeitgebe­r keine Kündigunge­n aus. „Aber wir brauchen einen Solidarbei­trag unter den Sparkassen­bedienstet­en und wollen dabei ein bisschen die Sparkassen­zulage absenken.“Insgesamt sei unterm Strich aber sogar „ein Mehr“auch für diese Gruppe geplant.

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