Neu-Ulmer Zeitung

So alt ist der Meteorit „Blaubeuren“wirklich

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Wissenscha­ft

Forscher haben neue Erkenntnis­se gewonnen. Und für Museumsbes­ucher gibt es eine gute Nachricht

Blaubeuren Ein gut 30 Kilogramm schwerer Steinbrock­en, gefunden in einem Garten in Blaubeuren, hat im vergangene­n Juli Schlagzeil­en ge

Nach ausgiebige­n Untersuchu­ngen stellte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ihn als schwersten Steinmeteo­riten Deutschlan­ds vor.

Jetzt liefert der Meteorit „Blaubeuren“wieder Neuigkeite­n: Wie der DLR-Meteoriten­experte Dieter Heinlein in der neuesten Ausgabe der Fachzeitsc­hrift „Sterne und Weltraum“schreibt, haben Wissenscha­ftler aus Tucson in Arizona und Dresden-Rossendorf nun das sogenannte terrestris­che Alter des Meteoriten bestimmt. Mit erstaunlic­hen Ergebnisse­n: Der Meteorit schlug schon vor etwa 10 000 Jahren auf der Schwäbisch­en Alb ein.

„Bislang war nur bekannt, dass der Stein vor mehreren hundert Jahren vom Himmel gefallen sein muss“, sagt Stefanie Kölbl, geschäftsf­ührende Direktorin des Urgeschich­tlichen Museums Blaubeuren (urmu), in dem der Sensations­fund seit dem Sommer ausgestell­t ist. „Doch jetzt wissen wir, dass der Meteorit in der Mittelstei­nzeit, der Epoche der nacheiszei­tlichen Jäger und Sammler, einschlug. Das ist natürlich ein wunderbare­r neuer Bezug zu unserem Haus“, kommentier­t Kölbl die neuen Erschriebe­n: kenntnisse rund um den gut 30 Kilo schweren Steinbrock­en weiter.

Der Besitzer, der den Meteoriten bereits vor etlichen Jahren zufällig in seinem Garten in Blaubeuren-Weiler ausgegrabe­n hatte, hat nun entschiede­n, dass der Chondrit des Typs H4-5, der relativ viel metallisch­es Eisen enthält und aus der Entstehung­sphase unseres Sonnensyst­ems stammt, noch länger in seiner Heimatstad­t zu sehen sein soll. Die Sonderauss­tellung „Besuch aus dem All“im urmu wird daher bis 31. Januar 2021 verlängert.

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Foto: Sebastian Gollnow, dpa Der Meteorit „Blaubeuren“ist bereits vor etwa 10000 Jahren auf der Schwäbisch­en Alb eingeschla­gen.

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