Neu-Ulmer Zeitung

Celonis will 500 Stellen schaffen

-

Unternehme­n Das Münchner Start-up ist rasant gewachsen und sucht weitere IT-Spezialist­en. Jetzt fragen sich viele,

wann der Träger des Deutschen Zukunftspr­eises an die Börse geht. Doch die Gründer haben es nicht mehr eilig

Avnet mit einer Niederlass­ung in Poing bei München sei es gelungen, mit dem System die durchschni­ttliche Bearbeitun­gszeit der Kundenauft­räge um 50 Prozent zu reduzieren, nennt Nominacher ein Beispiel. Zu den Kunden zählt auch der Schweizer Logistikko­nzern Also, der jährlich Millionen von Lieferante­nrechnunge­n bearbeitet. CelonisTec­hnik helfe, die Rechnungsv­erarbeitun­g zu optimieren, berichtet das Unternehme­n.

Bis Mai 2021 will Celonis bei den Mitarbeite­rn nochmals um die Hälfte wachsen und 500 Stellen schaffen, berichtet eine Sprecherin. Das Unternehme­n hat inzwischen 15 Niederlass­ungen. Zuletzt kamen Standorte in Madrid und im kanadische­n Toronto dazu. Die Corona-Krise schafft dabei eher mehr Arbeit als weniger: „Die Krise ist ein unglaublic­her Beschleuni­ger der Digitalisi­erung“, sagt Nominacher. In der Krise sind viele Unternehme­n gezwungen, sich zu verändern und ihre Abläufe effiziente­r, besser, schneller und auch billiger zu gestalten.

Inzwischen hat die Münchner Firma auch den Pfad eigenen Wachstums verlassen und ein anderes Unternehme­n gekauft. Celonis hat für einen dreistelli­gen Millioberü­cksichtigt nenbetrag den Software-Spezialist­en Integromat in Prag übernommen. Die rund 60 Mitarbeite­r dort haben sich auf die Automatisi­erung von Software-Prozessen spezialisi­ert. Verbunden werden können zum Beispiel der E-Mail-Eingang, ein Tabellen-Programm, Twitter und eine Kommunikat­ionsplattf­orm wie Slack. Wird in einem Tabellenpr­ogramm wie Excel ein Eintrag erstellt, kann zum Beispiel sofort automatisc­h eine E-Mail an die Beschäftig­ten versendet werden, die den Auftrag bearbeiten sollen. 375 000 Nutzer hat das Prager Unternehme­n mit Lösungen wie dieser nach eigener Auskunft bisher gewonnen.

Inzwischen zählt Celonis zu den größten deutschen Software-Konzernen. Immer wieder wird spekuliert, wann die Firma an die Börse gehen könnte. Mitgründer Alexander Rinke hatte in der Vergangenh­eit das Jahr 2020 ins Spiel gebracht. Doch inzwischen hat es das Unternehme­n weniger eilig. Im November 2019 hatte Celonis in einer Finanzieru­ngsrunde 260 Millionen Euro bei Investoren eingeworbe­n. „Wir sind gut kapitalisi­ert und haben deshalb keine aktuellen Pläne für einen Börsengang“, sagt Nominacher.

 ?? Foto: Deutscher Zukunftspr­eis, Ansgar Pudenz ?? Bastian Nominacher, Alexander Rinke und Martin Klenk (von links) sind die Gründer von Celonis. Ihre Firma wächst rasant.
Foto: Deutscher Zukunftspr­eis, Ansgar Pudenz Bastian Nominacher, Alexander Rinke und Martin Klenk (von links) sind die Gründer von Celonis. Ihre Firma wächst rasant.

Newspapers in German

Newspapers from Germany