Klassenfahrt ins Cockpit
Interview
Dank des Internets erleben einige Kinder, wie es ist, in einem Flugzeug-Cockpit
zu arbeiten, und zwar weit weg in Deutschland!
Wie macht man eine Klassenfahrt in Corona-Zeiten, wenn man nicht reisen kann? Mit dem Internet! Auf diese Weise sind Schüler aus dem Land Kenia in Ostafrika nach Frankfurt am Main gelangt. Dort liegt der größte deutsche Flughafen und dort steht auch ein Flugsimulator.
So ein Gerät ahmt einen Flug genau nach. Piloten üben damit, ein Flugzeug zu steuern. Genau dorthin geht es nun auf dieser Klassenreise. Der Pilot Nils Bücker wartet schon auf die Schüler aus Kenia. Normalerweise fliegt er für die Firma Lufthansa Transportflugzeuge.
Die Kinder stellten lauter Fragen
Heute aber beantwortet er im Cockpit des Flugsimulators ihre Fragen. Ein Mädchen will wissen: „Wie weit kann ein Flugzeug fliegen?“„Was passiert, wenn es während eines Fluges stürmt?“, fragt ein anderes. „Hast du je Angst?“, fragt ein Junge. Einen Jugendlichen interessiert: „Wie viel verdienst du als Pilot?“Dabei sitzen die Kinder in Gemeinderäumen oder kleinen Bibliotheken in der Hauptstadt Nairobi und schauen gebannt in Laptop-Kameras. So sind sie über Video alle zusammen mit dem Piloten verbunden.
Für die Schülerinnen und Schüler ist das ein besonderes Erlebnis. Denn die meisten kommen aus sehr armen Familien. Die Schulen haben normalerweise auch kaum Geld für Klassenfahrten oder Ausflüge. „Für die meisten Kinder war dies das erste Mal, dass sie direkt mit jemandem aus Europa sprachen und ein Cockpit von innen sehen konnten“, erklärt Ben Ooko. Er leitet ein Gemeindezentrum und hat das Video-Gespräch mit dem deutschen Piloten
mitorganisiert. „Das ist hier ganz ungewöhnlich.“
Die 13-jährige Staicy etwa saß noch nie in einem Flugzeug. „Ich will ganz viele Orte auf der Welt bereisen“, sagt sie. Indien, Japan, Australien und auch Deutschland stehen auf ihrer Wunschliste. Die 12-jährige Whitney erzählt nach der Internet-Reise mit Nils Bücker: „Er hat gesagt, dass Piloten in jedes Land fliegen können. Das hat mir Mut gegeben, dass ich werden kann, was immer ich möchte.“
Er hat sogar eine Einladung nach Kenia bekommen
Der Video-Chat ist für die kenianischen Schülerinnen und Schüler gerade jetzt eine große Freude. Denn sie alle leiden unter der Corona-Krise. Viele Eltern verdienen deshalb weniger Geld und die Schulen sind bereits seit März geschlossen. „Ich vermisse die Schule sehr“, sagt Whitney. „Denn man kann nicht jemand Besonderes in der Zukunft werden, wenn man nicht lernt, stimmt’s?“Auch für den Piloten war es eine besondere Erfahrung. Denn er selbst war noch nie in Kenia. „Ein Kind hat mich zu denen eingeladen“, freut er sich.
Info Piloten üben mit Flugsimulatoren zum Beispiel das Starten und Landen. Oder auch, wie man sich in Notsituationen richtig verhält. Zum Spaß kann sich auch inzwischen jeder in einen Flugsimu lator setzen. Man braucht entweder ein passendes Computerprogramm oder geht zu einer Firma, die das für die Freizeit anbietet. Das ist allerdings nicht billig.
Bartgeier
Gypaetus barbatus (lat. „der Bärtige“)
Weil er Knochen auf Felsen wirft, um die Bruchstücke zu essen, nennt man ihn auch „Knochenbrecher“.
Sein Körper wird bis zu 125 Zentimeter lang. Das ist etwa so groß wie ein siebenjähriges Kind. Beeindruckend ist die Spannweite des Bartgeiers: Die kann bis zu fast drei Metern reichen. Das ist die dreifache Höhe einer Schultafel.
Ein Bartgeier wiegt etwa fünf bis sieben Kilo (wie ein Eimer, der knapp über die Hälfte mit Wasser gefüllt ist).
Bartgeier haben einen langen Schwanz, der wie ein Keil geformt ist. Außerdem erkennt man ihn an den gelb-roten Brustfedern. Die Federn am Bauch, an der Brust und im Nacken färben sich die Vögel orangerot, indem sie in Schlammpfützen baden. Seinen Namen hat der Bartgeier von den Federn unter dem Schnabel: Die stehen nach unten ab und sehen aus wie ein Bärtchen.
Sein Nest baut der Bartgeier mit Ästen, Knochen, Federn und Fellen von toten Tieren. Es wird bis zu drei Meter breit und sogar ein wenig höher als ein erwachsener Mann.
Die Geier ernähren sich von Knochen. Weil das ein sehr trockenes Essen ist, müssen die Bartgeier häufiger als andere Greifvögel Wasser trinken.
Die Menschen glaubten früher, dass der Bartgeier ihre Tiere und sogar Kinder davonträgt. Deshalb jagten sie die Greifvögel, sodass es nur noch wenige von ihnen gibt. Im vergangenen Jahr wurden 23 Sichtungen in Bayern gemeldet. Die meisten Bartgeier sind in Bayern im Allgäu zu sehen. Der LBV bereitet ein Wiederansiedlungsprojekt im Nationalpark Berchtesgaden vor, um die Rückkehr des Bartgeiers in den Ostalpen zu unterstützen.
Die Bartgeier mögen zerklüftete und Bergregionen, in denen selten Menschen sind. Besonders gut gefallen ihnen Schluchten.
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lbv.de