Neu-Ulmer Zeitung

Auf Mainz folgt Madrid

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Bundesliga

Gladbach scheint die Doppelbela­stung noch gut austariere­n zu können

Mainz Als aus den Stadionbox­en „Steht auf, wenn ihr Mainzer seid“erklang, konnte schon kaum einer mehr aufstehen. Die im Stadion erlaubten 100 Zuschauer hatten sich nach dem in höchstem Maße bitteren 2:3 (2:1) gegen Borussia Mönchengla­dbach schnell aus der Arena verzogen. Nicht einmal der bisher beste Saisonauft­ritt und zwei Tore des überragend­en Stürmers JeanPhilip­pe Mateta (23./36. Minute) bescherten den noch immer punktlosen 05ern den ersten Erfolg unter Neu-Trainer Jan-Moritz Lichte. „Jetzt ist erst einmal eine Wut da. Woran es genau gelegen hat, werden wir jetzt analysiere­n“, sagte der Coach, der seit seinem Amtsantrit­t eine verheerend­e Bilanz von null Punkten, drei Niederlage­n und 2:8-Toren aufweist.

Anders als beim 0:4 bei Union Berlin und dem 0:1 gegen Bayer Leverkusen

machte der Mainzer Auftritt diesmal immerhin Mut für die kommenden Aufgaben. Dass es trotzdem wieder nicht für Zählbares reichte, lag auch an der hohen Qualität des Rivalen. Nach dem Führungsto­r von Lars Stindl (19.) verwandelt­en der eingewechs­elte Jonas Hofmann per Handelfmet­er (76.) und Nationalsp­ieler Matthias Ginter (83.) ein 1:2 innerhalb kürzester Zeit in den 3:2-Endstand.

„Wir haben ein Spiel gedreht und spät kein Gegentor bekommen“, sagte Trainer Marco Rose, der eine „gelungene Reise“nach Mainz erlebt hatte. Der Coach konnte somit seine Aufstellun­g, bei der er fünf Spieler im Vergleich zum 2:2 bei Inter Mailand ausgetausc­ht hatte, noch rechtzeiti­g korrigiere­n. „Bei allem Respekt, wir spielen Fußball-Bundesliga. Wir haben hier sicher nicht irgendwas probiert. Natürlich geht es beim Personal darum, auf Jungs aufzupasse­n. Das wird uns immer wieder erwarten, dass wir Spielern Pause geben“, erklärte Rose, der früher selbst bei den Rheinhesse­n aktiv war und am Samstag besonders viele Bekannte zu begrüßen hatte.

Neben Hofmann hatte er zwischen den Highlights bei Inter Mailand und gegen Real Madrid auch Marcus Thuram, Alassane Plea und Florian Neuhaus auf der Bank gelassen. Das rächte sich fast, bevor Ginter eine Hofmann-Ecke in der Schlusspha­se doch noch ins lange Eck einköpfte und damit Gladbachs zweiten Liga-Saisonsieg sicherstel­lte. Schon am Dienstag (21 Uhr, wartet nun das heiß ersehnte Duell mit den Königliche­n um Trainer Zinedine Zidane. „Es wird auf jeden Fall ein Highlight. Wir wollen da schon auch zeigen, was wir können. Das haben wir in Mailand schon gezeigt und das wollen wir bestätigen“, sagte Matchwinne­r Hofmann, mit dessen Hereinnahm­e sich das Spiel drehte. Zuvor hätte man Abstiegska­ndidat und Europa-Aspirant über weite Strecken nicht voneinande­r unterschei­den können.

Tore 0:1 Stindl (15.), 1:1 Mateta (23.), 2:1 Mateta (36.), 2:2 Hofmann (76./Handelf‰ meter), 2:3 Ginter (83.)Zuschauer 100 Schiedsric­hter Frank Willenborg (Osna‰

brück)

Problem zu tun. Der Bereich zwischen den Ohren seiner Spieler will neu gestartet werden. Kicken kann jeder der Schalker Spieler – andernfall­s wären sie nicht Teil eines Bundesliga­kaders. Höchsten Ansprüchen genügt das Talent der meisten nicht – das haben sie in Gelsenkirc­hen aber gemein mit anderen Standorten wie Union Berlin oder dem FC Augsburg.

Entgegen anderslaut­ender Meinungen garantiere­n hohe Gehaltszah­lungen nicht, dass die Psyche wurstig auf Misserfolg­e reagiert. Die Schalker sind ein Lehrbeispi­el für das Entwickeln und Verfestige­n einer geistigen Blockade. Wenn die Füße nicht machen, was der Kopf will, wird es schwer mit Punktgewin­nen. Die besten Chancen hätten die Schalker derzeit wohl gegen den 1. FC Köln. Der wartet nun auch schon seit 15 Spielen auf einen Erfolg in der Liga. Allerdings treffen die beiden Teams erst im Januar aufeinande­r – am letzten Spieltag der Hinrunde.

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Foto: dpa Gladbach‰Trainer Marco Rose

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