Sie entdeckte die Wahlpanne
Gemeinderat Ruth Keller mahnt in der Diskussion um das Ergebnis in Bellenberg dazu, das Ergebnis der Staatsanwaltschaft abzuwarten
Bellenberg Im Gemeinderat Bellenberg gehen die jeweiligen Gruppierungen derzeit nicht gerade zimperlich miteinander um. Wie berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Memmingen Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wahlfälschung aufgenommen: Die Stimmzettel für den Zweiten und den Dritten Bürgermeister waren nicht richtig ausgezählt worden. Obgleich es sich noch um ein laufendes Verfahren handelt, entbrannte jetzt im Anschluss an die jüngste Gemeinderatssitzung eine hitzige Debatte.
In unserem Bericht „Zoff im Gemeinderat wegen Wahlpanne“wird zweimal die Freie Wählerin Ruth Keller zitiert. Wie sie sagt, nicht richtig beziehungsweise erläuterungsbedürftig. Keller möchte klarstellen, dass sie es auf Deeskalation angelegt hatte, indem sie bei ihrer Wortmeldung nicht auf Dietmar Jäckle (CSU) eingegangen sei, der Wolfgang Schrapp, Freie Wähler und Erstatter der Anzeige, „Trumpsche Methoden“vorgeworfen hatte. Sie habe nicht gesagt, dieser Vorwurf könne eher der Gegenseite (CSU, SPD) gemacht werden, sondern vielmehr versucht, die hochemotional geführte Diskussion wieder auf die Sachebene herunterzubrechen: „Indem ich an den vorliegenden, unveränderbaren Sachstand, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt und das Ergebnis bald vorliegen wird, erinnerte.“Denn sie sei der Meinung, dass auch im kleinen Bellenberg alles so zu laufen hat, wie es die Gesetze vorgeben.
Da sie die eigentliche Entdeckerin der Wahlpanne ist, fühle sie sich jetzt auch besonders verantwortlich, sagt sie. So ist ihr daran gelegen, ihre entschuldigte Abwesenheit bei der Wahlwiederholung der stellvertretenden Bürgermeister näher zu erklären: „Ich habe mich nicht etwa gedrückt, sondern hätte sehr gerne mitabgestimmt, aber eine lang geplante Auslandsreise ließ sich nicht mehr absagen.“
Betroffen gemacht habe sie auch, dass, weit vor Schrapps Strafanzeige, von Seiten der für die Wahl Verantwortlichen kein Eingeständnis oder Kommentar zu hören gewesen sei. Oder die Tatsache, dass die Erste Bürgermeisterin Susanne Schewetzky nach dem für alle beklemmenden Auszähl-Debakel einfach so zur Tagesordnung der Sitzung übergangen sei. Keller: „So hat sich die Stimmung unnötig hochgeschaukelt.“Dem hätte vielleicht mit passenden Reaktionen gegengesteuert werden können, findet die Gemeinderätin.