Apple greift jetzt Intel an
Erstmals Rechner mit
eigenen Chips
Cupertino Bei Apple beginnt ein neues Zeitalter: 15 Jahre lang hat der Konzern seine Macintosh-Computer mit den Chips von Intel gebaut. Künftig gehen Apple und Intel aber getrennte Wege. Der iPhone-Konzern hat nun die ersten drei MacModelle mit Chips aus eigener Entwicklung vorgestellt. Apple verspricht, dass die Computer dadurch deutlich schneller und auch stromsparender arbeiten. Mit dem Umstieg kann der Konzern zudem erstmals seine Macs auf derselben Software-Plattform wie seine iPhones und iPads betreiben. „Dies ist ein historischer Tag für den Mac“, sagte Apple-Chef Tim Cook.
Der hauseigene Chip mit der Bezeichnung M1 ist nicht nur ein einfacher Mikroprozessor, sondern ein komplexes „System on a Chip“. In ihm stecken 16 Milliarden Transistoren. Der Hauptprozessor besteht aus acht Kernen, vier davon erledigen Hochleistungsanforderungen, die anderen vier kommen stromsparend ins Spiel, wenn leichtere Aufgaben erledigt werden müssen. Dazu kommen ein leistungsfähiger Grafikchip sowie der geheimnisumwitterte Sicherheitschip „Secure Enclave“. Apple sagte, die Akkulaufzeit werde sich fast verdoppeln und Apps schneller starten.
Nördlingen Der Batterie-Hersteller Varta will alle seine Fabriken bis 2027 CO2-neutral betreiben. Ab dem kommenden Jahr sollen zudem alle Lithium-Ionen-BatterienFabriken in Europa ausschließlich mit grünem Strom beliefert werden. Dies kündigte Varta-Chef Herbert Schein kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen am heutigen Donnerstag exklusiv im Gespräch mit unserer Redaktion an. Nach und nach soll die gesamte Produktion klimaneutraler und nachhaltiger gestaltet werden. Ein ambitioniertes Ziel vor allem deshalb, weil die Produktionsgeschwindigkeit für die kleinen Knopfzellen, die LithiumIonen-Batterien, verdreifacht und deren Energiedichte um 50 Prozent erhöht werden soll, so Schein weiter.
Außerdem wolle man den Anteil des problematischen Rohstoffs Kobalt auf ein Minimum reduzieren. Kobalt wird unter anderem in Afrika unter teils gefährlichen Bedingungen gewonnen. Amnesty International kritisiert den Abbau hauptsächlich deshalb, weil nicht selten Kinderarbeit dahintersteckt. „Wir wollen Rohstoffe einsetzen, die weltweit verfügbar sind und bei denen wir die Lieferwege besser kontrollieren können“, erklärt Schein. Vartas Hauptsitz liegt in Ellwangen. Am Standort in Nördlingen wird derzeit eine weitere Produktionshalle gebaut. Mit einer Fläche von rund 15 000 Quadratmetern vergrößert sich die Produktionsfläche dort auf 60000 Quadratmeter. In Nördlingen entsteht damit die größte Lithium-Ionen-Batterien-Fabrik des Unternehmens. Das Werk soll zudem bald nicht mehr beheizt werden. Die Wärme soll mit der Abwärme der Anlagen erzeugt werden – ein weiterer Schritt in Richtung Klima-Neutralität.
Diese wird fürs Unternehmen immer wichtiger, weil Produkte nur dann klimafreundlicher werden können, wenn es auch die gesamte Wertschöpfungskette ist. Schein will daher auch die eigenen Zulieferer auf eine CO2-neutrale Produktion verpflichten. Auch wenn dieses Vorhaben noch in der Umsetzung steckt, so verzeichnete Varta diesbezüglich bereits erste Erfolge. So hat Apple den Batterie-Hersteller inzwischen als „Grüner Partner“deklariert, wie im September bei einer Konferenz des Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (IZM) bekannt geworden ist.
Varta fertigt eigenen Angaben zufolge jährlich 1,7 Milliarden Consumer-Batterien in Dischingen (Landkreis Heidenheim) und über eine Milliarde Hörgeräte-Batterien in Ellwangen. In Nördlingen wird im großen Stil in die Technologie für Lithium-Ionen-Batterien investiert, unter anderem mit einer Förderung in Höhe von 300 Millionen Euro für