Grüne wollen schmalere B 10Brücke
Fraktionen aus Ulm und Neu-Ulm gegen achtspurigen Ausbau
NeuUlm/Ulm Die Fraktionen der Grünen im Stadtrat Neu-Ulm und im Gemeinderat Ulm sprechen sich gegen einen achtspurigen Ausbau der Adenauerbrücke aus. Zahlreiche Zuschriften von Bürgern bestärken die Kommunalpolitiker in diesem Standpunkt, heißt es in einer Mitteilung. Die achtspurige Variante wird von den beiden Stadtverwaltungen und vom Staatlichen Bauamt Krumbach bevorzugt. Im Ulmer Gemeinderat sind die Grünen stärkste Kraft, im Neu-Ulmer Stadtrat haben sie die zweitmeisten Sitze.
„Ohne die Verkehrswende werden wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens nicht erreichen. Unsere Politik zielt daher darauf ab, klimaschädliche Verkehre zu reduzieren statt zusätzliche Flächen für sie zu schaffen“, heißt es in der Erklärung. Auch wenn die Leistungsfähigkeit der Brücke erhöht werde, werde man den Umfahrungsverkehr nicht reduzieren können. Damit blieben auch mögliche Einsparungen klimaschädlicher Emissionen aus. Alle noch offenen Fragen, die sich aus den Argumenten zugunsten des achtspurigen Ausbaus ergeben haben, sollen nach dem Willen der Grünen geklärt werden. Den Fraktionen geht es nicht nur um weltpolitische Ziele, sondern auch um die Ehinger Anlagen – ein Naherholungsgebiet für Ulmer und Neu-Ulmer. Für eine achtspurige Brücke müssten dort etliche Bäume dauerhaft weichen. Auch für eine neue Straßenbahnlinie, die immer wieder diskutiert wird, wäre ein achtspuriger Ausbau aus Sicht der Grünen nicht erforderlich. Voruntersuchungen hätten gezeigt, dass eine solche Linie zwischen Neu-Ulm und Ulm über die Herdbrücke ins Wiley und nach Ludwigsfeld führen müsste, um wirtschaftlich zu sein.
Kritik gibt es von den Grünen auch daran, dass die beiden Städte den Lärmschutz im Falle des sechsspurigen Brückenneubaus bezahlen müssten. Das sei Zeichen einer überholten Verkehrsförderpolitik des Bundes. Lärmschutz für Bürger müsse es unabhängig von überdimensionierten und umweltschädlichen Straßenprojekten geben.