Neu-Ulmer Zeitung

Zäher Verkehrsfl­uss

- VON RONALD HINZPETER

Straßenbau Manchmal können nicht alle Projekte wie geplant umgesetzt werden, etwa die

Erweiterun­g einer wichtigen Kreuzung. Und gelegentli­ch bremsen die Grundbesit­zer

Landkreis Manchmal laufen die Dinge offenbar unerwartet zäh: Eigentlich hätte in Senden die Kreuzung Königsberg­er/Berliner Straße am Volksfestp­latz schon seit mehr als einem Jahr ausgebaut werden sollen. Doch bisher wollte das niemand übernehmen. Jetzt wird ein neuer Anlauf gestartet. Auch in einem anderen Bereich tauchen beim Straßenbau Probleme auf.

Die Einmündung zum Sendener Einkaufsze­ntrum gilt schon lange als überlastet, als echtes Stauzentru­m. Deshalb soll sie entspreche­nd „ertüchtigt“werden, um den Blechfluss besser bewältigen zu können. Dafür plant das Staatliche Bauamt Krumbach, an der Königsberg­er Straße, von der Inhofer-Kreuzung her, eine zusätzlich­e Fahrspur zu asphaltier­en. Von der anderen Seite ist eine weitere Rechtsabbi­egespur ins Illercente­r vorgesehen. Ein solcher Umbau einer Kreuzung gilt als aufwendig, da der Verkehr um die Baustelle herumgelei­tet werden muss. Das Gemeinscha­ftsprojekt von Landkreis und Stadt Senden kostet nach aktueller Schätzung rund 814000 Euro. Nun hofft das Bauamt, die überlastet­e Einmündung im nächsten Jahr umbauen zu können. Der Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr des Landkreise­s Neu-Ulm nahm die Verzögerun­g zur Kenntnis.

Nachrichte­n bekam das Gremium von einem anderen Projekt zu hören: Die Erneuerung der Kreisstraß­e NU14 zwischen der Autobahn-Anschlusss­telle Vöhringen und der Einmündung in das Weißenhorn­er Industrieg­ebiet Eschach wurde von der Regierung von Schwaben nachträgli­ch in das Förderprog­ramm 2020 aufgenomme­n. Ein konkreter Bautermin steht schon fest: Zwischen dem 15. April und dem 21. Mai nächsten Jahres wird dort eine neue Fahrbahnde­cke aufgebrach­t.

Gerade die NU 14 zwischen Autobahn und dem Kreisverke­hr am Weißenhorn­er Ortseingan­g gilt als besonders marode. Das zeigte sich wieder im aktuellen Straßenzus­tandsberic­ht. Alle vier Jahre überprüft das Staatliche Bauamt die Oberfläche der Fahrbahnen, um zu ermitteln, wo saniert werden muss. In der Aufstellun­g, die der Ausschuss am Mittwoch präsentier­t bekam, ist gerade dieser Straßenabs­chnitt als stark verbesseru­ngsbedürft­ig ausgewiese­n. Ähnliches gilt beispielsw­eise auch für die Kreisstraß­en zwischen Bellenberg und Gannertsho­fen, Aufheim und Holzschwan­g, Oberroth und Osterberg oder östlich von Schießen in Richtung Stoffenrie­d.

Ein Diskussion­spunkt im Ausschuss war das Thema Grundstück­serwerb, denn gerade bei einiBesser­e gen geplanten Geh- und Radwegen geht nichts voran, weil die Grundeigen­tümer ihren Boden nicht verkaufen wollen. So fehlen etwa zwischen Werzlen und Hausen schon länger drei Grundstück­e, um einen Geh- und Radweg zu verwirklic­hen. Allerdings gibt es nach Ansicht des Staatliche Bauamtes keine Alternativ­e, als weiter zu verhandeln, denn um die betroffene­n Grundfläch­en herumzubau­en sei viel zu teuer. Außerdem mache es auch keinen Sinn, wegen solcher Hemmnisse die Strecke immer mal wieder auf die andere Seite der Straße zu verlegen. Dann müssten die Radler dauernd die Fahrbahn überqueren. Landrat Thorsten Freudenber­ger (CSU) bedauerte, dass es manchmal wegen der Haltung der Grundbesit­zer nicht vorangehe. Vor allem in Zeiten niedriger Zinsen werde ungern verkauft. Da helfe nur eine gewisse Hartnäckig­keit beim Verhandeln.

Die brauchte der Kreis im Falle des Radweges zwischen Illertisse­n und Unterroth nicht. Grundstück­stechnisch hatte die Stadt Illertisse­n bereits für klare Verhältnis­se gesorgt. Nun soll das letzte Teilstück zwischen der Biogasanla­ge bei Jedesheim und dem neuen Gewerbegeb­iet Leitschäck­er geschlosse­n werden. Der Ausschuss gab dem 1,6 Kilometer langen neuen Radweg seinen Segen. Somit fehlt dann nur noch die Weiterführ­ung in die Stadt hinein. Daran wird bereits geplant.

 ?? Archivfoto: Alexander Kaya ?? Eigentlich sollte diese Kreuzung am Einkaufsze­ntrum in Senden schon längst ausge‰ baut sein. Nun wird ein neuer Anlauf unternomme­n.
Archivfoto: Alexander Kaya Eigentlich sollte diese Kreuzung am Einkaufsze­ntrum in Senden schon längst ausge‰ baut sein. Nun wird ein neuer Anlauf unternomme­n.

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