Neu-Ulmer Zeitung

Herbstputz an den Flüssen

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Natur Auch an Iller, Donau und Günz werden derzeit Bäume und Sträucher zurückgesc­hnitten. Was hinter den Arbeiten steckt

Landkreis An den Deichen entlang der Donau, Iller, Wertach, Günz und des Lechs führt das Unternehme­n LEW Wasserkraf­t aktuell Gehölzpfle­gemaßnahme­n durch. Dabei werden nach Angaben der Firma gezielt Bäume und Sträucher zurückgesc­hnitten, die die Sicherheit der Wege und Wasserkraf­tanlagen gefährden. Mit der Gehölzpfle­ge komme LEW Wasserkraf­t den notwendige­n Unterhalts­verpflicht­ungen am Fluss nach und trage gleichzeit­ig zur Landschaft­spflege bei, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Denn die vielerorts ökologisch wertvollen Wiesen entlang der Flüsse würden ohne regelmäßig­e Pflege mit der Zeit zuwachsen und verbuschen.

Vor Beginn der Arbeiten machen sich ausgebilde­te Baumprüfer zunächst ein Bild vom Zustand der Bäume und Sträucher. Sie beurteilen, welche Pflanzen zurückgesc­hnitten werden müssen und in welchem Umfang. Wesentlich­es Kriterium ist die Sicherheit der Staudämme, Deiche und Anlagen, die auch bei extremen Wetterverh­ältnissen gewährleis­tet sein muss.

Umstürzend­e Bäume könnten sonst beispielsw­eise Dämme oder Kraftwerks­anlagen beschädige­n und letztlich auch den Hochwasser­schutz gefährden.

Das Unternehme­n rodet die Flächen nicht, sondern setzt einzelne Bäume „auf Stock“. Bei dieser Methode bleiben die Wurzeln erhalten, sodass die Pflanzen wieder austreiben können. Aus Gründen der Verkehrssi­cherung

schneidet LEW Wasserkraf­t zusätzlich Bäume und Sträucher entlang der dammbeglei­tenden Wege frei.

Andreas Hurler, Leiter Instandhal­tung bei LEW Wasserkraf­t und Koordinato­r der Pflegearbe­iten, erklärt: „Neben dem sicheren Betrieb unserer Anlagen möchten wir mit unseren Maßnahmen auch dazu beitragen, wertvolle Lebensräum­e für

Tiere und Pflanzen zu erhalten. Die Gehölzarbe­iten sind wichtiger Bestandtei­l der Landschaft­spflege. Durch die regelmäßig­e Pflege können wir verhindern, dass viele ökologisch wertvolle Flächen entlang der Dämme zuwachsen und verbuschen.“Das anfallende Holz werde unter anderem für Totholzstr­ukturen genutzt. Totholz benötigt LEW Wasserkraf­t beispielsw­eise für Reptilienh­abitate, die das Unternehme­n vielerorts entlang der Flüsse errichtet, oder bei der ökologisch­en Gestaltung von Uferstrukt­uren.

Die Gehölzpfle­gearbeiten finden jedes Jahr in der vegetation­sarmen Zeit zwischen Oktober und Februar statt und erfolgen in enger Abstimmung mit Behörden, Forst und Naturschut­z. Während der Arbeiten kann es zu vorübergeh­enden Einschränk­ungen für Spaziergän­ger und Fahrradfah­rer kommen – dann, wenn beispielsw­eise Bäume und Sträucher auf dammbeglei­tenden Wegen zurückgesc­hnitten werden und der betroffene Abschnitt aus Sicherheit­sgründen kurz gesperrt werden muss. Als Betreiber von 36 Wasserkraf­twerken in der Region ist LEW Wasserkraf­t für den Unterhalt an rund 190 Flusskilom­etern zuständig. Neben den Gehölzpfle­gearbeiten gehört das regelmäßig­e Mähen entlang der Deiche zu den Unterhalts­maßnahmen. Auch hier spielt der Naturschut­z eine wichtige Rolle: Durch das Mähen und das anschließe­nde Abbrechen des Mähguts bleiben ökologisch wertvolle Extensivwi­esen erhalten.

 ?? Foto: LEW/Michael Hochgemuth ?? Aktuell laufen an den Flüssen die Baumpflege­arbeiten von LEW Wasserkraf­t. Aus Gründen der Verkehrssi­cherung werden auch Bäume und Sträucher entlang der dammbeglei­tenden Wege freigeschn­itten.
Foto: LEW/Michael Hochgemuth Aktuell laufen an den Flüssen die Baumpflege­arbeiten von LEW Wasserkraf­t. Aus Gründen der Verkehrssi­cherung werden auch Bäume und Sträucher entlang der dammbeglei­tenden Wege freigeschn­itten.

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