Utopische Pläne
Zu „Neuer Stunk um Verbrenner“(Wirtschaft) vom 18. November:
Ihr Autor weist zu Recht darauf hin, dass sich die neuen Pläne der EU für künftige schärfere Abgasgrenzwerte von Fahrzeugen in der Praxis nur schwer umsetzen lassen. Nur E-Autos und Hybride würden, so schreiben Sie, eine neue Euro-7Norm schaffen. Doch selbst das scheint fraglich: Wer sich auf einen Hybridantrieb einlässt, fährt in der Regel nur kurze Strecken elektrisch, die meiste Zeit jedoch mit dem abgasausstoßenden Verbrennungsmotor. E-Autos haben zwar keine Abgasemissionen, doch für die Klimaveränderung maßgebend sind alle Treibhausgas(CO2)-Emissionen von der Herstellung des Fahrzeugs und des Kraftstoffs, dem Betrieb bis hin zur Fahrzeugentsorgung Anstatt über illusorische Abgasgrenzwerte zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes aus dem Transportsektor nachzudenken, wäre es sinnvoller, andere Stellschrauben zu betätigen: Begrenzung der Motorleistung, Geschwindigkeitsbegrenzung, Verwendung synthetischer Kraftstoffe, Carsharing und – auf längere Sicht – Übergang zu Wasserstoffantrieben.
Horst Köhler,
Friedberg