Neu-Ulmer Zeitung

Was Alice Schwarzer über Merkel denkt

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Interview

Feministin wird „die wurschtige Art“der Kanzlerin vermissen

Augsburg Vor genau 15 Jahren wurde Angela Merkel zur Bundeskanz­lerin gewählt. Sie ist die erste Frau in diesem Amt und für Alice Schwarzer, Ikone des Feminismus, steht fest: „Egal, was Merkel tut, sie ist in diesen 15 Jahren einfach zum Rolemodel für die Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt geworden.“In unserem Interview am Mon‰ tag setzt Schwarzer zwar nicht zur ultimative­n Lobhudelei über die Kanzlerin an, von der sie sich manchmal gewünscht hätte, dass sie „die Sache der Frauen stärker flaggt“. Die 77-Jährige glaubt aber, dass Nostalgie aufkommen wird, wenn Merkel im kommenden Jahr abtritt: „Wir werden die bescheiden­e, sachorient­ierte, ja wurschtige Art der Kanzlerin vermissen – und uns wieder auf furchtbar wichtige Männer einstellen müssen.“

Damit zumindest in der Wirtschaft auch künftig Frauen in Führungspo­sitionen kommen, hat sich die Große Koalition auf eine verbindlic­he Frauenquot­e in den Vorständen börsennoti­erter Konzerne geeinigt. Doch nicht allen gefällt das. Bertram Brossardt, Hauptgesch­äftsführer der Vereinigun­g der Bayerische­n Wirtschaft, warnt etwa, der Vorstand müsse „nach Eignung und nicht nach Quote“besetzt werden. „Eine gesetzlich­e Quote bedeutet einen Eingriff in die unternehme­rische Freiheit“, findet er. Mehr in der Wirtschaft.

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