Neu-Ulmer Zeitung

Neidvolle Blicke auf die Blumen

- VON BRUMMI

Nein, Brummi gehört nicht zu den Menschen, die anderen etwas neiden, auch wenn er zur gerechten Beurteilun­g von Leistung und Bezahlung oft eine differenzi­erte Meinung hat. Sollen zum Beispiel die Herren Profikicke­r doch fünf sündhaft teure Karossen in ihrer Garage stehen haben – fahren können sie doch nur mit einer.

Aber wenn Brummi mal wieder über den Zaun der Nachbarn schaut, ertappt er sich dabei, dass doch ein paar kleine Neidgefühl­e aufkommen. Denn bei ihnen blühen selbst Mitte November noch zahlreiche Blumen in den schönsten Farben, allen voran drei rote Rosen, die an der Garagenmau­er emporgewac­hsen sind. Im kleinen Rosengarte­n von Brummi und seiner besseren Hälfte hingegen blüht schon seit Wochen nichts mehr.

Überhaupt haben die Nachbarn das ganze Jahr über die schönsten Blumen im Garten stehen, weshalb immer wieder Passanten am Zaun stehen bleiben und ausgiebig die Pracht bewundern. Da bleibt kaum ein Blick für die Bäume, Sträucher und Blumen, die das Grundstück von Brummi und seiner Partnerin schmücken. Höchstens im Frühjahr, wenn ihr Blauregen höchst üppig Blüten hervorzaub­ert, während noch kein Blatt zu sehen ist. Aber jetzt kommt ja erst der kahle Winter.

Als Brummi einmal von der Nachbarin einen Tipp bekommen wollte, wie man die Blumen besser pflegen muss, damit sie so schön und so lange Freude machen, zuckte sie nur mit den Schultern und meinte: „Ich mache gar nichts Besonderes. Das wächst halt so.“Brummi war baff und beschloss, künftig den eigenen Pflanzen weniger Beachtung zu schenken. Wenn’s ja eh nichts bringt ...

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Bei Brummis Nachbarn blühen auch Mit‰ te November noch Rosen.

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