Neu-Ulmer Zeitung

Umbaupläne lösen Diskussion über Stellplatz‰Ablöse aus

- VON JENS NOLL

Altstadt

Der Bauausschu­ss stimmt für ein Projekt in Weißenhorn­s Zentrum und stellt Forderunge­n an die Verwaltung

Weißenhorn Rege diskutiert hat der Bauausschu­ss in seiner jüngsten Sitzung über einen Bauantrag für ein Gebäude in der Weißenhorn­er Altstadt. Das Vorhaben ist aus Sicht der Stadträte sehr zu begrüßen, es könnte aber auch dazu beitragen, dass sich die Parksituat­ion im Städtle noch weiter verschärft.

Letzteres ist der Grund dafür, warum die Stadtverwa­ltung dem Gremium vorgeschla­gen hatte, das Projekt abzulehnen. So plant ein Antragstel­ler, ein bestehende­s Gebäude in der Bärengasse in ein Wohnhaus mit sechs Wohneinhei­ten umzubauen. Die dafür vorgeschri­ebenen Stellplätz­e lassen sich auf dem Grundstück nicht realisiere­n. Deshalb würde der Bauherr gegen eine Zahlung von jeweils 6000 Euro acht Stellplätz­e ablösen. Diese

Möglichkei­t sieht die örtliche Stellplatz­satzung vor.

Der Abschluss eines Ablösevert­rags liege im Ermessen der Gemeinde, sagte Roman Brandt, Leiter des Fachbereic­hs Planen und Bauen. „Um die Parksituat­ion nicht weiter zu verschärfe­n, schlagen wir vor, das Einvernehm­en nicht zu erteilen“, sagte Brandt. Mit dieser Vorgehensw­eise waren die Stadträte jedoch nicht einverstan­den.

Es sei bisher immer die Regel gewesen, dass man die Stellplätz­e abgelöst hat, sagte Michael Schrodi (CSU). In diesem Fall sollte man aus seiner Sicht nicht davon abkommen, zumal die Stadt ja froh sei, wenn in dem Bereich Wohnbebauu­ng realisiert wird. Würde man bei dem Vorhaben den Ablösevert­rag nicht akzeptiere­n, dann würde das im Umkehrschl­uss bedeuten, dass keine Stellplätz­e mehr abgelöst werden können, ergänzte Schrodis Fraktionsk­ollege Peter Niesner. „Der Bauherr hat doch gar keine andere Möglichkei­t“, gab er zu denken.

Thomas Schulze (SPD) erinnerte daran, dass die Stadt dazu verpflicht­et sei, mit den Einnahmen aus den Ablösebeit­rägen an anderer Stelle

Stellplätz­e zu schaffen. „Da muss die Verwaltung liefern“, sagte Schulze. Sein Fraktionsk­ollege Herbert Richter monierte, dass die Stadt in den vergangene­n Jahrzehnte­n viel zu lasch mit dem Thema umgegangen sei. „Das Einzige, was man mit den Geldern gemacht hat, war der

Parkplatz Untere Mühlstraße“, sagte er und wollte wissen, wie viele Parkplätze denn insgesamt schon in der Innenstadt abgelöst wurden. Richter bat darum, das aufzuarbei­ten und dem Bauausschu­ss vorzulegen. Dem fügte Ulrich Hoffmann (ÖDP) hinzu: Wenn die Kommune wolle, dass die Innenstadt belebt wird, dann müsse sie ein Konzept vorlegen, wo Parkplätze geschaffen werden könnten. Michael Schrodi nahm die Diskussion zum Anlass, über eine Erhöhung des Ablösebetr­ags nachzudenk­en. Für 6000 Euro könne man nicht annähernd einen Stellplatz bauen, sagte er.

Einstimmig sprach sich der Ausschuss für das Umbauvorha­ben in der Bärengasse aus. Die Stadtverwa­ltung soll noch überprüfen, wie viele Stellplätz­e bereits nachgewies­en sind und wie viele tatsächlic­h abgelöst werden müssen.

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Foto: Alexander Kaya Dieses Wohnhaus in der Bärengasse in der Weißenhorn­er Altstadt soll umgebaut werden. Der Bauausschu­ss begrüßt das Vorhaben.

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