Nach dem Tod ihres Sohns wollen die Eltern helfen
Schicksal Im August ist Andreas Kindler, ein Berufssoldat aus Dornstadt bei Ulm, bei einem Absturz
mit dem Heißluftballon am Rhein gestorben. Jetzt wollen seine Eltern anderen helfen
überquerte in etwa 20 Metern Höhe den Rand der Ortschaft Biebernheim. Die dramatischen Sekunden sind in einem Bericht des Luftfahrtbundesamts genau rekonstruiert. Der Korb knallte wieder auf den Boden. Andreas Kindler stürzte heraus. Irgendwie bekam er noch eine Leine zu fassen. Ein Augenzeuge beobachtete, wie eine Person etwa fünf bis sechs Meter unterhalb des Korbes hing.
Der Korb schlug noch ein weiteres Mal auf dem Acker auf, ehe er dann von einer Böe über die Kante des Steilhangs hinunter zum Rhein gezogen wurde. Fast zwei Kilometer nach der missglückten ersten Landung verfing sich der Ballon oberhalb eines Tunnelportals bei St. Goar im steilen, unwegsamen Hang in den Bäumen. Die Höhenretter der Stadt Boppard befreiten die zum Teil Schwerverletzten.
Die aufwendige Rettungsaktion, bei der über hundert Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, Bahn-Notfallmanager und Polizei im Einsatz waren, wurde zudem durch das aufziehende Unwetter erschwert. Alle Verletzten wurden mit Hubschraubern oder Rettungswagen in die Krankenhäuser nach Koblenz gebracht.
Die sechs Passagiere überlebten zum Teil schwer verletzt. Andreas Kindler starb kurz nach dem Transport in eine Koblenzer Klinik. Das Luftfahrtbundesamt hat den Unfall genau untersucht. Im jüngst veröffentlichten Zwischenbericht geht es nicht um die Schuldfrage, sondern um eine sachliche Zusammenfassung der Ereignisse, um weitere Unglücke zu verhindern.
Die Familie von Andreas Kindler und seiner Lebensgefährtin sowie Freunde sammelten in den vergangenen Wochen 5600 Euro, die jüngst den Rettungskräften überwiesen wurden. Die Angehörigen hätten die Spende gerne selbst übergeben und wären mit den Verletzten, denen es wieder besser geht, gerne ins Gespräch gekommen. Doch wegen der Pandemie ist das nicht möglich. Den Eltern bedeutet die Spende viel. Sie ist auch ein Vermächtnis für einen geliebten Menschen.