Neu-Ulmer Zeitung

Nudelsuppe und mehr für Neu‰Ulm

- VON OLIVER HELMSTÄDTE­R

Essen&Trinken Trotz Lockdown wird in der Kreisstadt in Gastronomi­e investiert. Ein Grieche und ein japanische­s Konzept sind in der Innenstadt geplant. Und „Win“betreibt Pop-up-Store

Neu‰Ulm Er ist gekommen, um zu bleiben: Als Thura Lin 2011 in der Neu-Ulmer Ludwigstra­ße begann, Sushi zu verkaufen, dachte wohl kaum jemand, dass sein Lokal „Kon-Ya Sushi“einmal zehnjährig­es Jubiläum feiern wird. Und erst recht nicht, dass der gebürtige Burmese einmal ein zweites Restaurant eröffnet. Doch bald ist es so weit.

Im kommenden Jahr wird bei den Lins die erste Dekade gefeiert und in Sichtweite eine neue „RamenBar“eröffnet. Unweit der GlacisGale­rie in der ehemaligen Staib-Bäckereifi­liale rechnet sich Lin gute Chancen aus. Dass Oberbürger­meisterin Katrin Albsteiger jüngst eine Belebung der Innenstadt ins Spiel brachte, dürfte die Lins zusätzlich motiviert haben, auf NeuUlm zu setzen – zumal die Ludwigstra­ße durch die Glacis-Galerie ganz offensicht­lich stärker frequentie­rt ist als in vergangene­n Jahren.

In so gut wie allen Großstädte­n gibt es „Ramen-Bars“. Ramen ist ein Klassiker des asiatschen Fast Foods: Wer Ramen bestellt, bekommt eine dampfende Suppe mit kräftiger Brühe, speziellen Weizennude­ln, würzigen Einlagen und frischen Toppings serviert. Aus diesen vier Bestandtei­len setzt sich das japanische Nationalge­richt zusammen.

Thura Lin stammt aus dem südostasia­tischen Burma, das offiziell Myanmar heißt – und floh einst vor der dortigen Militärdik­tatur. Doch sein Handwerk hatte er zuvor in Japan gelernt. Der 46-Jährige ist nach eigenen Worten bisher gut durch die Corona-Zeit gekommen. „Wir können leben“, sagt er. Sein Mitnahmean­gebot werde „sehr gut angenommen“.

Gerade zur Mittagszei­t stehe die ganze Familie unter Hochdruck. Mit dabei ist seine Tochter Akari Lin, 20, die sich derzeit mit ihrem Vater um die Planung der neuen

Nudel-Bar kümmert. Noch laufen die Vorarbeite­n, doch klar sei schon jetzt, dass eine ähnliche Handschrif­t wie im Stammlokal zu erkennen sein soll. Also wird wohl eher japanische­r Minimalism­us dominieren. „Die Qualität muss stimmen“, sagt Thura Lin. Genauso wie in seinem Sushi-Lokal werde er auch im neuen „Kon-Ya-Ramen“auf frische Zutaten setzen. Der Ursprung der Nudel-Suppen liegt in den japanische­n Bezirken Tenjin, Nakasu und Nagahama wo auf zahlreiche­n Gastronomi­emeilen zwischen Hakata-Ramen und Nagahama-Ramen unterschie­den wird. Die Lins planen zunächst fünf verschiede­ne Varianten, eine davon mit Gyoza, das ist sozusagen die ostasiatis­che Variante der Maultasche­n.

Rund um Lebensmitt­el geht es auch in Zukunft in den Räumlichke­iten der ehemaligen Metzgerei Brenner in der Augsburger Straße. Wie den Aushängen im Schaufenst­er zu entnehmen ist, zieht hier ein griechisch­es Geschäft ein, das den Schwerpunk­t auf biologisch­e Ware legt. Zumindest deutet darauf der Name „KR Eat – Organic Authority Greek Cuisine“hin. Vor Ort waren keine weiteren Informatio­nen zu bekommen. Anwohner berichten, dass die Umbauarbei­ten seit November ruhen. Ein Blick in den Verkaufsra­um lässt erahnen, dass es wohl eine Mischung aus Lebensmitt­elhandel und Gastronomi­e wird. Denn Kühltheken sind vorhanden.

Die gibt es auch wenige Meter weiter in der Friedenstr­aße. Hier eröffnete bereits im Oktober eine türkische Familie einen Laden für arabische Lebensmitt­el. Das Besondere: Nüsse, Hülsenfrüc­hte und Kerne werden auch unverpackt, also offen verkauft. Wie in einem orientalis­chen Basar.

Nicht mehr orientalis­ch geht es hingegen im ehemaligen türkischen Backshop Kanback in der Friedenstr­aße zu. Der Verein für Stadtmarke­ting „Wir in Neu-Ulm“(Win) zog hier jüngst ein. Wie Citymanage­rin Ina-Katharina Barthold mitteilt, soll dort den Mitglieder­n und Gewerbetre­ibenden eine Möglichkei­t geboten werden, die Umsätze anzukurbel­n. Ein Teil der Fläche mit den zwei großen Schaufenst­ern wird zum „Pop-up-Store“, also ein zeitlich befristete­r Laden. Die Fläche könne wochenweis­e bis maximal vier Wochen in Folge gebucht werden.

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Fotos: Oliver Helmstädte­r Die Bäckerei‰Kette Staib wechselte in die benachbart­e Glacis‰Galerie. Ab dem Frühjahr will die Betreiber‰Familie des „Kon‰Ya Sushi“die angesagten Ramen‰Suppen anbieten.
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Der ehemalige Metzger Brenner hat ei‰ nen neuen Mieter.

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