Nudelsuppe und mehr für NeuUlm
Essen&Trinken Trotz Lockdown wird in der Kreisstadt in Gastronomie investiert. Ein Grieche und ein japanisches Konzept sind in der Innenstadt geplant. Und „Win“betreibt Pop-up-Store
NeuUlm Er ist gekommen, um zu bleiben: Als Thura Lin 2011 in der Neu-Ulmer Ludwigstraße begann, Sushi zu verkaufen, dachte wohl kaum jemand, dass sein Lokal „Kon-Ya Sushi“einmal zehnjähriges Jubiläum feiern wird. Und erst recht nicht, dass der gebürtige Burmese einmal ein zweites Restaurant eröffnet. Doch bald ist es so weit.
Im kommenden Jahr wird bei den Lins die erste Dekade gefeiert und in Sichtweite eine neue „RamenBar“eröffnet. Unweit der GlacisGalerie in der ehemaligen Staib-Bäckereifiliale rechnet sich Lin gute Chancen aus. Dass Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger jüngst eine Belebung der Innenstadt ins Spiel brachte, dürfte die Lins zusätzlich motiviert haben, auf NeuUlm zu setzen – zumal die Ludwigstraße durch die Glacis-Galerie ganz offensichtlich stärker frequentiert ist als in vergangenen Jahren.
In so gut wie allen Großstädten gibt es „Ramen-Bars“. Ramen ist ein Klassiker des asiatschen Fast Foods: Wer Ramen bestellt, bekommt eine dampfende Suppe mit kräftiger Brühe, speziellen Weizennudeln, würzigen Einlagen und frischen Toppings serviert. Aus diesen vier Bestandteilen setzt sich das japanische Nationalgericht zusammen.
Thura Lin stammt aus dem südostasiatischen Burma, das offiziell Myanmar heißt – und floh einst vor der dortigen Militärdiktatur. Doch sein Handwerk hatte er zuvor in Japan gelernt. Der 46-Jährige ist nach eigenen Worten bisher gut durch die Corona-Zeit gekommen. „Wir können leben“, sagt er. Sein Mitnahmeangebot werde „sehr gut angenommen“.
Gerade zur Mittagszeit stehe die ganze Familie unter Hochdruck. Mit dabei ist seine Tochter Akari Lin, 20, die sich derzeit mit ihrem Vater um die Planung der neuen
Nudel-Bar kümmert. Noch laufen die Vorarbeiten, doch klar sei schon jetzt, dass eine ähnliche Handschrift wie im Stammlokal zu erkennen sein soll. Also wird wohl eher japanischer Minimalismus dominieren. „Die Qualität muss stimmen“, sagt Thura Lin. Genauso wie in seinem Sushi-Lokal werde er auch im neuen „Kon-Ya-Ramen“auf frische Zutaten setzen. Der Ursprung der Nudel-Suppen liegt in den japanischen Bezirken Tenjin, Nakasu und Nagahama wo auf zahlreichen Gastronomiemeilen zwischen Hakata-Ramen und Nagahama-Ramen unterschieden wird. Die Lins planen zunächst fünf verschiedene Varianten, eine davon mit Gyoza, das ist sozusagen die ostasiatische Variante der Maultaschen.
Rund um Lebensmittel geht es auch in Zukunft in den Räumlichkeiten der ehemaligen Metzgerei Brenner in der Augsburger Straße. Wie den Aushängen im Schaufenster zu entnehmen ist, zieht hier ein griechisches Geschäft ein, das den Schwerpunkt auf biologische Ware legt. Zumindest deutet darauf der Name „KR Eat – Organic Authority Greek Cuisine“hin. Vor Ort waren keine weiteren Informationen zu bekommen. Anwohner berichten, dass die Umbauarbeiten seit November ruhen. Ein Blick in den Verkaufsraum lässt erahnen, dass es wohl eine Mischung aus Lebensmittelhandel und Gastronomie wird. Denn Kühltheken sind vorhanden.
Die gibt es auch wenige Meter weiter in der Friedenstraße. Hier eröffnete bereits im Oktober eine türkische Familie einen Laden für arabische Lebensmittel. Das Besondere: Nüsse, Hülsenfrüchte und Kerne werden auch unverpackt, also offen verkauft. Wie in einem orientalischen Basar.
Nicht mehr orientalisch geht es hingegen im ehemaligen türkischen Backshop Kanback in der Friedenstraße zu. Der Verein für Stadtmarketing „Wir in Neu-Ulm“(Win) zog hier jüngst ein. Wie Citymanagerin Ina-Katharina Barthold mitteilt, soll dort den Mitgliedern und Gewerbetreibenden eine Möglichkeit geboten werden, die Umsätze anzukurbeln. Ein Teil der Fläche mit den zwei großen Schaufenstern wird zum „Pop-up-Store“, also ein zeitlich befristeter Laden. Die Fläche könne wochenweise bis maximal vier Wochen in Folge gebucht werden.