Neu-Ulmer Zeitung

Weißenhorn erhöht Müllgebühr­en deutlich

- VON JENS NOLL

Abfallwirt­schaft Die Beiträge für die Entsorgung steigen zum 1. Januar 2021 um fast 30 Prozent.

Die Stadtverwa­ltung nennt mehrere Gründe, warum dieser Schritt unausweich­lich ist

Weißenhorn Der Jahreswech­sel wird für die Weißenhorn­er Bürgerinne­n und Bürger eine spürbare Gebührener­höhung mit sich bringen. Die Abfallgebü­hren der Stadt werden um knapp 30 Prozent erhöht. Diesen erhebliche­n Sprung stellte Bürgermeis­ter Wolfgang Fendt in der Stadtratss­itzung am Montagaben­d als unausweich­lich dar.

Die Gründe für die höheren Beiträge seien nachvollzi­ehbar, sagte Fendt. „Spielraum haben wir keinen.“So wirken sich mehrere Faktoren in der Abfallents­orgung auf die zukünftige Gebührenbe­rechnung aus, die der Rathausche­f nur kurz ansprach. In der Sitzungsvo­rlage werden sie ausführlic­her dargestell­t.

So wird der Abfallwirt­schaftsbet­rieb des Landkreise­s Neu-Ulm zum 1. Januar 2021 höhere Entsorgung­sgebühren am Müllkraftw­erk in Weißenhorn verlangen. Eine Mehrheit des Werkaussch­usses des Kreistages hatte wie berichtet im Oktober beschlosse­n, diese von 100 auf 134

Euro pro Tonne zu erhöhen, eine Steigerung also um 34 Prozent. Dieser Wert gilt für die Jahre 2021 und 2022. Da laut Stadtverwa­ltung etwa 2000 Tonnen Restmüll pro Jahr in Weißenhorn anfallen, ist mit jährlichen Mehrausgab­en in Höhe von 68 000 Euro zu rechnen. Wobei sich die anfallende Müllmenge durch die

Einführung der Gelben Tonne zum neuen Jahr auch leicht reduzieren könnte.

Teurer werden auch die Häckselarb­eiten in der Kompostier­anlage Hegelhofen. Der entspreche­nde Auftrag wurde zum April 2020 neu vergeben, wodurch sich erhebliche Kostenstei­gerungen ergeben hätten.

Der Bürgermeis­ter sprach in der Sitzung von einem „gewaltigen Sprung“, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

Außerdem verwies Fendt darauf, dass durch die Einführung der Gelben Tonne weitere Kosten anfallen. Hinzu kommt: Pro Jahr hatte das Duale System Deutschlan­d bislang 25000 Euro für die Mitbenutzu­ng des Wertstoffh­ofes bezahlt. Diese Summe entfällt künftig. Nach wie vor werden die Bürger aus Weißenhorn und den Ortsteilen aber Verpackung­smateriali­en am Wertstoffh­of abgegeben können.

Da den Berechnung­en zufolge bis Jahresende auch die Überschüss­e aufgebrauc­ht sind, wird die Stadt zum ersten Mal seit 2014 wieder an der Gebührensc­hraube bei der Abfallents­orgung drehen. Ohne Diskussion stimmten alle Stadträte der Erhöhung um 27,8 Prozent zu. Eine 80-Liter-Restmüllto­nne, das meistgenut­zte Gefäß in Weißenhorn, wird dann monatlich 10,40 Euro kosten, bislang waren es 8,14 Euro. Eine 120-Liter-Tonne kostet künftig 15,60 Euro im Monat.

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Foto: Alexander Kaya Die Stadt Weißenhorn verlangt von Januar 2021 an deutlich höhere Gebühren für die Abfallents­orgung.

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