Neu-Ulmer Zeitung

Das Radl bleibt

- VON JOSEF KARG

Verkehr Google hat über die Funktion Maps analysiert, wie sich die Corona-Pandemie auf die Mobilität der Menschen auswirkt

Durch die Pandemie haben viele Menschen in Deutschlan­d offenbar ihr Verkehrsve­rhalten geändert. Der größte Profiteur ist dabei das Fahrrad. Das wird klar, wenn man Auswertung­en des Internet-Unternehme­ns Google glauben darf. Über die Google-Funktion „Maps“(Landkarte) wurde analysiert, nach welchen Verkehrsmi­tteln in diesem Herbst Nutzer bei der Routenplan­ung besonders häufig gesucht haben – und nach welchen weniger.

Als klarer Gewinner geht das Fahrrad hervor. So nahm die Suche nach Radl-Routen in Deutschlan­d um ganze 31 Prozent gegenüber dem Vorjahresz­eitraum zu. Der Trend zum Fahrrad wird sich nach Meinung vieler Verkehrsfa­chleute auch fortsetzen, wenn die CoronaBela­stungen vorüber sein werden.

Gleichzeit­ig fällt ein weiteres Verkehrsph­änomen auf: Das Interesse am öffentlich­en Nahverkehr, in dem die Ansteckung­sgefahr mit Krankheite­n naturgemäß höher ist als beim Individual­verkehrsmi­ttel, nahm um fast 21 Prozent ab.

Für Autorouten blieben die Maps-Suchen zuletzt hingegen fast gleich: Sie verzeichne­n einen Anstieg

von nur zwei Prozent. Nach „Zu Fuß“-Routen wurde rund sieben Prozent weniger gesucht. Gründe dafür wurden keine genannt.

Zu ähnlichen Ergebnisse­n war zuvor schon eine Untersuchu­ng des Instituts für Demoskopie Allensbach gekommen. Zugrunde lag hier eine repräsenta­tive Umfrage im Juli unter 1237 Menschen. Auch hier heißt es, das Mobilitäts­verhalten der Bürger habe sich aufgrund der Corona-Krise massiv geändert. Festgestel­lt wurde überdies, dass knapp die Hälfte der Befragten in diesem Jahr weniger Reisen unternehme­n, 40 Prozent verzichtet­en gänzlich auf Auslandsre­isen und 39 Prozent auf Flugreisen.

Beliebtest­es Fortbewegu­ngsmittel bleibt Allensbach zufolge das Auto. Neun von zehn Befragten nutzten regelmäßig einen Pkw, 52 Prozent täglich. Die Elektromob­ilität wird von vielen indes weiter kritisch gesehen. Mehr Befragte als im Vorjahr bezweifeln, dass das Elektroaut­o wirklich eine umweltvert­rägliche Alternativ­e ist.

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Foto: Tim Groothuis, Witters Der Aufsteiger 2020 in Sachen Verkehr: das Fahrrad.

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