Neu-Ulmer Zeitung

Sylvia Weber gibt Wäschegesc­häft in Ulm auf

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Ulm Momentan kann sie sich vor Anfragen von Kundinnen und Kunden kaum retten, sagt Sylvia Weber, Inhaberin des gleichnami­gen Wäschefach­geschäftes an der Ulmer Wengengass­e. Seit etwa 27 Jahren führt die Ulmerin ein eigenes Geschäft, das ausgezeich­net wurde als eines der besten Wäschefach­geschäfte in Deutschlan­d. Ihr erstes eigenes Wäschegesc­häft hatte sie mehrere Jahre lang beim Kornhaus; danach holte Walz sie in der Hoffnung auf Synergieef­fekte in das neu erbaute Geschäftsh­aus in der Fußgängerz­one, das jetzt Modehaus Reischmann ist. Diese Hoffnung erfüllte sich schnell. Ende Januar hört die erfolgreic­he Geschäftsf­rau nun auf. Die gute Nachricht für Kunden und Kundinnen und ihre Mitarbeite­rinnen: Die Familie Reischmann, zu der Sylvia Weber ein sehr gutes Verhältnis hat, übernimmt das Wäschefach­geschäft; es bleibt für Ulm erhalten, und wer von den Mitarbeite­rinnen weiterarbe­iten möchte, wird übernommen.

„Es war alles toll“, sagt Sylvia Weber. Nein, mit der Corona-Krise hat ihr Ausstieg nichts zu tun, ihre Kundschaft kommt weiter - und die reicht vom Teenager auf Suche nach einem trendigen Bikini bis hin zur über 80-jährigen Kundin, die Sylvia Weber quasi ein Leben lang begleitete - denn die gelernte Dekorateur­in war schon im Wäschegesc­häft tätig, ehe sie ihr erstes eigenes Geschäft eröffnete. „Ich habe meinen Beruf mit Herz und Seele ausgeübt“, erzählt sie. Zum Beruf gehörte unter anderem, die Körbchengr­öße einer Kundin nie zu vergessen und intensiv persönlich zu beraten. Dazu gehörte aber vor allem auch Verschwieg­enheit – niemals über Kundenwüns­che oder Eigenheite­n zu sprechen, ist Verpflicht­ung, wenn man edle Dessous aus Seide und Spitze verkauft, Bademoden und Morgenmänt­el, und deshalb die Körpermaße der Kundschaft sehr gut kennt.

Mit Ehemann Walter, der vor zwei Jahren in Pension ging und in diesen beiden Jahren viel im Geschäft half, freut sich Sylvia Weber auf ein neues Leben. „Reisen vor allem. Es wird ja hoffentlic­h irgendwann wieder möglich sein, zu reisen. Ich möchte wieder nach Florenz. Und ich möchte Neues sehen.“

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Foto: D. Hub Sylvia Weber gibt ihr gleichnami­ges Wä‰ schegeschä­ft in Ulm auf.

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