Neu-Ulmer Zeitung

Mit verdeckter Überwachun­g gegen Fahrraddie­be

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Prävention

Die Polizei Neu-Ulm setzt auf ein ganzes Paket an Maßnahmen und vermeldet erste Erfolge

Neu‰Ulm Die Polizei Neu-Ulm beobachtet, dass die Zahl an Fahrraddie­bstählen seit Anfang des Jahres leicht angestiege­n ist, und fürchtet auf Grundlage von Hochrechnu­ngen, dass die Zahl solcher Delikte in der nächsten Zeit deutlich steigen wird. Um dem entgegenzu­wirken, haben die Beamten ein Maßnahmenp­aket erarbeitet. Dessen Bestandtei­le sind in den vergangene­n Wochen bereits umgesetzt worden, teilweise auch mit Unterstütz­ung durch die Bereitscha­ftspolizei und die Operativen Ergänzungs­dienste. Das meldet die Polizei in einer Pressemitt­eilung.

Demnach haben Beamte unter anderem das Umfeld des Bahnhofs Neu-Ulm verdeckt überwacht und Radfahrer gezielt kontrollie­rt. Dabei prüften die Polizisten die Herkunft des Rads – aber auch, ob das jeweilige Gefährt vorschrift­smäßig ausgestatt­et und funktionst­üchtig war sowie ob der jeweilige Radler fahrtaugli­ch war. Wie aus der Mitteilung der Polizei hervorgeht, beschäftig­t das Thema Verkehrssi­cherheit von Fahrrädern die Beamten nicht zuletzt wegen der schneearme­n und milden Winter der vergangene­n Jahre inzwischen fast ganzjährig.

Ende Oktober haben die Beamten ein Zwischenfa­zit der Überwachun­gen und der Kontrollen gezogen – und sie zeigen sich zufrieden.

Bisher wurden bei zusätzlich­en Schwerpunk­tkontrolle­n insgesamt zwölf Fahrräder sichergest­ellt. Acht Räder stammten nachweisli­ch aus Diebstahls­delikten im Raum NeuUlm/Ulm, bei vier Rädern bestand diesbezügl­ich ein Anfangsver­dacht. Deren Herkunft zu klären, gestaltet sich allerdings schwierig und dauert zum Teil noch an. Die Polizei will ihre Maßnahmen in diesem Bereich noch weiter ausweiten.

Bei Fahrraddie­bstählen hat die Polizei Neu-Ulm in den vergangene­n Jahren nach eigenen Angaben in ihrem Zuständigk­eitsbereic­h eine wellenarti­ge Entwicklun­g wahrgenomm­en. Ähnlich sei es bei der Aufklärung­squote, die sich zwischen knapp sechs und knapp 14 Prozent bewegte und immer sehr stark von der Überführun­g von Serientäte­rn abhängig war.

Wegen Mängeln bei der Verkehrssi­cherheit hat die Polizei durchschni­ttlich jedes zweite Rad beanstande­t. Hauptgrund waren demnach oft nicht vorschrift­smäßiges Licht und das verkehrswi­drige Verhalten der Radfahrer. Radler waren insbesonde­re in der Innenetwa stadt immer wieder auf Gehwegen unterwegs, sie überfuhren rote Ampeln, nutzen ihr Handy oder waren nachts betrunken unterwegs.

Gespräche mit Radfahrern, die sich bei Kontrollen ergaben, waren aus Sicht der Polizei gewinnbrin­gend. Man habe die Kontrollie­rten

für mögliche Gefahrensi­tuationen sensibilis­ieren können – beispielsw­eise dafür, sichtbar für Autofahrer zu sein oder Vorkehrung­en gegen Diebstahl zu treffen. Gerade in Hinblick auf die dunkle Jahreszeit sei der Grundsatz „sehen und gesehen werden“wichtig, so die Polizei. Beleuchtun­g, Reflektore­n und auffallend­e Kleidung wie reflektier­ende Westen könnten dazu beitragen, Unfälle zu verhindern. Auch Helme stellten einen wichtigen Schutz dar.

Diebstähle­n können Radfahrer nach dem Rat der Polizeibea­mten vorbeugen, indem sie ihre Gefährte immer abschließe­n und dazu ein hochwertig­es Schloss benutzen. Für den Fall der Fälle sei es hilfreich, einen Fahrradpas­s mit der Individual­nummer des Rads und im Idealfall auch ein Foto des Drahtesels zu besitzen.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Die Polizei will Fahrraddie­ben das Hand‰ werk legen.

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