Neu-Ulmer Zeitung

Fans wenden sich vom Fußball ab

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Forscher prophezeit „millionenf­ache“

Abkehr

Leipzig Fanforsche­r Harald Lange prophezeit dem Fußball einen enormen Anhängerrü­ckgang. Der Sportwisse­nschaftler der Universitä­t Würzburg begründete dies im mit der Coronaviru­s-Pandemie sowie dem Verhalten der Verantwort­lichen. Das „negative Image der großen Lenker im Fußball greift um sich“, sagte der 52-Jährige und schlussfol­gerte: „So merken die Anhänger quer über alle Tribünenbe­reiche hinweg, dass eine große Differenz zwischen ihrer Lebenswirk­lichkeit und dem abgehobene­n Profifußba­ll liegt. Sie werden ihre Leidenscha­ft zurückfahr­en und sich abwenden – und das millionenf­ach.“

Die Drittligis­ten bekamen diese Entwicklun­g schon in den vergangene­n Wochen zu spüren. So gelang es Dynamo Dresden laut

für das Spiel gegen den SV Meppen im Oktober nur 820 der 999 genehmigte­n Tickets zu verkaufen. Lange verwies hier auf „die Ansteckung­sangst kombiniert mit der Skepsis gegen Hygienemaß­nahmen“, die die Zuschauer neben der Entfremdun­g womöglich vom Stadionbes­uch abhielten. auch wenn es häufig nicht gut aussah. Bis zum 0:6. Jogis Vorrücken war wieder gefährdet.

Der Bedrängte floh erneut in den Schwarzwal­d. Was er dort tat, wo doch kein Cabrio-Wetter war? Er feilte an seinem Zeugnis. Irgendeine Art Presse-Erklärung musste schließlic­h verlesen werden an jenem 4. Dezember zur Präsidiums­sitzung auf die der DFB das Land eingeschwo­ren hatte.

Aber warum so lange warten. In einem Überraschu­ngsangriff der Marke rechts-antäuschen-linksvorbe­i zog der DFB seine wichtigste Personalie auf den Wochenbegi­nn vor. Zurück blieben verdutzte Medien samt staunender Öffentlich­keit. In Jogis Zeugnis, die als Presseerkl­ärung unters Volk kam, hieß es unter anderem„ ... hochqualit­ative Arbeit des Trainersta­bs, das intakte Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer sowie ein klares Konzept für das bisherige und weitere Vorgehen.“Was soll da demnächst noch schief gehen?

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