Die Unvollendete
Bilanz
Am Samstag muss Annegret Kramp-Karrenbauer den CDU-Parteivorsitz endgültig abgeben.
Über einen Rücktritt, wie ihn die Politik selten erlebt
Kandidaten auslösen, dass mit Markus Söder sogar ein CSU-Ministerpräsident als Kanzlerkandidat ins Spiel gebracht wird.
Andererseits übergibt die 58-Jährige dem Nachfolger eine Partei mit guten Umfragewerten. Eine aktuelle Erhebung von Forsa besagt: Wenn die Wahlberechtigten jetzt bereits abstimmen würden, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 36 Prozent (Bundestagswahl 32,9 Prozent), Grüne 20 Prozent (8,9 Prozent), SPD 14 Prozent (20,5 Prozent), Linke 8 Prozent (9,2 Prozent), AfD 8 Prozent (12,6 Prozent) und FDP 7 Prozent (10,7 Prozent). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2 Prozent). Wie schon am Ende des Vorjahres trauen die Bundesbürger auch Anfang 2021 am ehesten der CDU/CSU zu, „mit den Problemen in Deutschland am besten fertigzuwerden“. Im Vergleich zum Jahresanfang 2020 haben sich die Einschätzungen der Deutschen damit deutlich verändert. Damals hatten die CDU/CSU lediglich 19 Prozent der Befragten für hinreichend kompetent gehalten, die Probleme in Deutschland lösen zu können.
Ob Annegret Kramp-Karrenbauer an diesem Höhenflug ihrer Partei noch lange teilhaben wird, ist trotzdem fraglich. Bis zum Herbst wird sie zwar als Verteidigungsministerin im Amt bleiben, doch was danach kommt, lässt sie offen. Eine Rückkehr in die saarländische Landespolitik gilt quasi als ausgeschlossen, ob sie noch mal für den Bundestag kandidiert, weiß sie noch nicht. „Was ich persönlich weitermache, auch über das nächste Jahr hinaus, das ist eine Denksportaufgabe, die ich mir für Weihnachten vorgenommen habe“, sagte sie im Dezember
Über das Ergebnis dieser inneren Einkehr ist bislang nichts bekannt. Einfach, so viel darf man annehmen, macht sich AKK auch diesen Schritt nicht. Seit den 80er Jahren ist sie in der Politik. Referentin. Landesvorsitzende. Ministerpräsidentin. Generalsekretärin. Parteivorsitzende. Eine Karriere also, von der andere nur träumen können. Und doch wird Annegret Kramp-Karrenbauer wohl auf ewig die Unvollendete bleiben.