Es geht auch ohne
Eine Heldin bin ich definitiv nicht. Der innere Schweinehund und ich verstehen uns meistens prima, denn er hält mich zuverlässig von Dingen ab, auf die ich eigentlich keine Lust habe. Dass ich – bis auf die bereits angesprochenen und auch in der Fastenzeit vollkommen erlaubten Sonntagsausnahmen – seit Aschermittwoch ohne Fleisch und Wurst lebe, kann also nicht als Erfolg meines eisernen Willens gerechnet werden. Ich vermisse es tatsächlich unter der Woche nicht, mir eine Scheibe Schinken aufs Brot zu legen oder ein Schnitzel zu Mittag zu essen. Ja, der Leberkässemmel drängt sich manchmal in die Gedanken, aber so präsent und hartnäckig wie sonst um diese Jahreszeit ist er lange nicht.
Wahrscheinlich war es in diesem Corona-jahr einfach wirklich zu viel des leckeren Essens, das man sich mal eben gegönnt hatte, vielleicht freut sich der Körper jetzt besonders über die Fleisch-auszeit. Was sich jedoch wie immer um diese Zeit bemerkbar macht: Die Hosen passen wieder besser als noch vor drei Wochen. Den
Grund dafür habe ich noch immer nicht wirklich herausgefunden – denn auch Käse, Kartoffeln und Pasta, die derzeit zusammen mit Gemüse auf dem Speiseplan stehen, sind ja nicht unbedingt Diätkost. Es scheint aber tatsächlich etwas dran zu sein, dass man als Vegetarier auch weniger Kilos auf die Waage bringt. Das ist natürlich eine zusätzliche Motivation für die zweite Hälfte der Fastenzeit – mein vegetarischer Schweinehund und ich freuen uns.