Menschen sind frustriert und werden aufgehetzt
Zu „Knapp 100 Platzverweise bei Auftritt von Bodo Schiffmann“vom 8. Februar: Am 8.2.2021 stand ein ausführlicher Bericht in der NUZ über eine Veranstaltung der sogenannten „Querdenker“mit dem HNO-ARZT Bodo Schiffmann als Redner vor circa 600 Personen in Weißenhorn. Dabei musste die Polizei 92 Platzverweise aussprechen und mehrere unrechtmäßige Atteste feststellen.
Alle 14 Tage treffen sich jetzt diese Corona-gegner aus nah und fern in Weißenhorn, um Stimmung gegen die Corona-politik der Regierung, insbesondere das Maskentragen und die Corona-impfungen zu machen. Mitglieder der Paxchristi-friedensgruppe Weißenhorn haben sich auf den Artikel hin die Veranstaltung vom 19.02. auf Youtube angesehen, um sich eine eigene Meinung über diese Veranstaltungen und über die Leute bilden zu können, die diese organisieren. Wir hatten den Eindruck, dass die Menschen, die dorthin gehen, extrem frustriert sind von unseren Politikern, Kirchenleuten, Journalisten, Ärzten usw. Wir waren entsetzt, mit welchen Ansichten, Äußerungen und falschen Behauptungen die Anwesenden aufgehetzt und konfrontiert werden.
Dieser Frust ist aber keine Rechtfertigung, Ärzte als Mörder hinzustellen, wenn sie alten und hilflosen Menschen ein angeblich tödliches Gift spritzen und andere Berufsgruppen zu diffamieren. Er gibt auch einem ehemaligen Polizisten kein Recht, anderen zu empfehlen, unmittelbar vor Polizisten seine Maske herunterzureißen und zu behaupten, man halte es unter der Maske nicht mehr aus. Solch eine Empfehlung halten wir für rücksichtslos.
Bei aller berechtigten Kritik an manchen Corona-maßnahmen stand und steht laut Umfragen noch immer eine Mehrheit der Bevölkerung hinter diesen Maßnahmen. Was gibt also der Veranstaltungsleiterin das Recht, Politiker lächerlich zu machen? Sicherlich ist die Meinungsfreiheit ein hohes Gut; laut Grundgesetz Art. 5, Absatz 2 endet sie aber dort, wo andere in ihrem Recht der persönlichen Ehre verletzt werden.
Wolfgang Weiß Paxchristifriedens gruppe Weißenhorn