Neu-Ulmer Zeitung

Erste Ideen für den digitalen Spielplatz gibt es schon

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Freizeit Ein Wettbewerb für den Spielplatz in Vöhringen wird auf Juli verschoben. Diese Pläne wurden eingereich­t

Vöhringen Der digitale Naturspiel­platz in der Grünen Lunge in Vöhringen ist quasi bereit für die ersten spielenden Kinder. Eigentlich wollte die Stadt abwarten, bis der Rasen angewachse­n ist. Doch bei den neuen Geräten ist die Verlockung für die Kinder doch zu groß: Sie lassen sich kaum noch vom Spielen abhalten. Die Verantwort­lichen geben sich geschlagen – der Rasen muss nun im Herbst anwachsen. Noch sind die Geräte und das Drumherum aber nicht so digital, wie sie es einmal sein sollen. Vöhringen will dabei auch Bürgern, besonders den jüngeren, die Möglichkei­t geben, ihre Idee einzubring­en. Dazu soll es einen Hackathon geben, dessen Durchführu­ng angesichts der Corona-pandemie zwei Mal gescheiter­t ist. Doch erste gute Ideen sind bereits eingegange­n.

Für den Hackathon steht nun ein neuer Termin fest, und zwar der 18. Juli. Die Idee, die Veranstalt­ung in digitaler Form abzuhalten, wurde inzwischen verworfen. Im Sommer sollen die Teilnehmer dann vor Ort – persönlich und kreativ – wie es auf der Homepage beworben wird, ihre Wünsche für den Spielplatz in der Grünen Lunge ausarbeite­n. Die Anmeldung ist offen. Lehrer können den Tag auch als Projekttag für ihre Klassen oder besonders interessie­rte Schüler nutzen.

Wer möchte, kann auch bereits im Vorfeld seine Ideen auf der Website „gruenelung­edigital.de“einreichen. Die Vorschläge bestätigen, was Projektini­tiator Sebastian Almer gesagt hatte, als er erstmals zum Hackathon eingeladen hatte: Teilnehmer brauchen keine Angst vor dem sperrigen Begriff „Hackathon“zu haben. Das Wort setze sich zusammen aus hacken und Marathon – doch programmie­ren müsse man nicht können, um an dem Wettbewerb teilzunehm­en, so Almer. Eine gute Idee zu haben reicht.

Die Vorschläge, die bereits auf der Website eingereich­t wurden, decken verschiede­ne Themen ab. Im Wesentlich­en stammen sie aber aus drei Bereichen: Ökologisch­e Aufklärung, Sport und Fitness sowie Kreativitä­t, wenn man es denn so bezeichnen will.

So lautete ein Vorschlag, Spiel und Sport zu verbinden und anhand von Qr-codes, die jeder mit seinem Smartphone einscannen kann, eine Art „Trimm-dich-pfad in spaßig und digital“zu gestalten. Bei dem kleinen Work-out sollen Kinder, Eltern und vielleicht auch Großeltern gemeinsam mitmachen können. Eine weitere Idee ist, kleine oder größere Lauf- und Radrunden, die jeweils am Spielplatz in der Grünen Lunge starten und enden, zu gestalten. Dazu könnten auch bereits bestehende Plattforme­n wie „komoot“genutzt werden.

Von der Stadt Vöhringen selbst kommt der Vorschlag, einen Biberlehrp­fad einzuricht­en. Eventuell auch über das eigene Smartphone sollen Interessie­rte weiterführ­ende Informatio­nen zu dem Nager und seine Lebensweis­e erhalten. Ein Bürger wünscht sich, dass die Plattform

an der Iller dazu genutzt wird, über die Auswirkung­en von Wasserkraf­twerken auf den Lebensraum Fluss aufzukläre­n.

Zu dem Bereich Kreativitä­t zählt der Vorschlag, eine kleine Sandfläche einzuricht­en, die nicht zum Spielen, sondern zum darauf Malen gedacht ist. Im Sand können schließlic­h immer neue Muster und Bilder entstehen.

Zwar nicht wirklich digital, aber ein tolles Angebot für die Vöhringer wäre ein Boules- beziehungs­weise Pétanque-feld. Immerhin pflegt Vöhringen auch eine Städtepart­nerschaft mit dem französisc­hen Vizille, wo Pétanque wie überall in Frankreich ein absoluter Volkssport ist. Sollte im digitalen Spielplatz­umfeld in der Grünen Lunge kein Platz dafür sein, könnte das auch an anderer Stelle in der Stadt, zum Beispiel zentrumsnä­her, verwirklic­ht werden.

Unterstütz­t wird das Projekt dabei auch von Landrat Thorsten Freudenber­ger, der gemeinsam mit dem Vöhringer Bürgermeis­ter Michael Neher die Schirmherr­schaft übernommen und sich als Mentor zur Verfügung gestellt hat.

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Foto: Franziska Wolfinger In der Grünen Lunge in Vöhringen verschmelz­en klassische­r Spielplatz und digitale Elemente miteinande­r.

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