Erste Ideen für den digitalen Spielplatz gibt es schon
Freizeit Ein Wettbewerb für den Spielplatz in Vöhringen wird auf Juli verschoben. Diese Pläne wurden eingereicht
Vöhringen Der digitale Naturspielplatz in der Grünen Lunge in Vöhringen ist quasi bereit für die ersten spielenden Kinder. Eigentlich wollte die Stadt abwarten, bis der Rasen angewachsen ist. Doch bei den neuen Geräten ist die Verlockung für die Kinder doch zu groß: Sie lassen sich kaum noch vom Spielen abhalten. Die Verantwortlichen geben sich geschlagen – der Rasen muss nun im Herbst anwachsen. Noch sind die Geräte und das Drumherum aber nicht so digital, wie sie es einmal sein sollen. Vöhringen will dabei auch Bürgern, besonders den jüngeren, die Möglichkeit geben, ihre Idee einzubringen. Dazu soll es einen Hackathon geben, dessen Durchführung angesichts der Corona-pandemie zwei Mal gescheitert ist. Doch erste gute Ideen sind bereits eingegangen.
Für den Hackathon steht nun ein neuer Termin fest, und zwar der 18. Juli. Die Idee, die Veranstaltung in digitaler Form abzuhalten, wurde inzwischen verworfen. Im Sommer sollen die Teilnehmer dann vor Ort – persönlich und kreativ – wie es auf der Homepage beworben wird, ihre Wünsche für den Spielplatz in der Grünen Lunge ausarbeiten. Die Anmeldung ist offen. Lehrer können den Tag auch als Projekttag für ihre Klassen oder besonders interessierte Schüler nutzen.
Wer möchte, kann auch bereits im Vorfeld seine Ideen auf der Website „gruenelungedigital.de“einreichen. Die Vorschläge bestätigen, was Projektinitiator Sebastian Almer gesagt hatte, als er erstmals zum Hackathon eingeladen hatte: Teilnehmer brauchen keine Angst vor dem sperrigen Begriff „Hackathon“zu haben. Das Wort setze sich zusammen aus hacken und Marathon – doch programmieren müsse man nicht können, um an dem Wettbewerb teilzunehmen, so Almer. Eine gute Idee zu haben reicht.
Die Vorschläge, die bereits auf der Website eingereicht wurden, decken verschiedene Themen ab. Im Wesentlichen stammen sie aber aus drei Bereichen: Ökologische Aufklärung, Sport und Fitness sowie Kreativität, wenn man es denn so bezeichnen will.
So lautete ein Vorschlag, Spiel und Sport zu verbinden und anhand von Qr-codes, die jeder mit seinem Smartphone einscannen kann, eine Art „Trimm-dich-pfad in spaßig und digital“zu gestalten. Bei dem kleinen Work-out sollen Kinder, Eltern und vielleicht auch Großeltern gemeinsam mitmachen können. Eine weitere Idee ist, kleine oder größere Lauf- und Radrunden, die jeweils am Spielplatz in der Grünen Lunge starten und enden, zu gestalten. Dazu könnten auch bereits bestehende Plattformen wie „komoot“genutzt werden.
Von der Stadt Vöhringen selbst kommt der Vorschlag, einen Biberlehrpfad einzurichten. Eventuell auch über das eigene Smartphone sollen Interessierte weiterführende Informationen zu dem Nager und seine Lebensweise erhalten. Ein Bürger wünscht sich, dass die Plattform
an der Iller dazu genutzt wird, über die Auswirkungen von Wasserkraftwerken auf den Lebensraum Fluss aufzuklären.
Zu dem Bereich Kreativität zählt der Vorschlag, eine kleine Sandfläche einzurichten, die nicht zum Spielen, sondern zum darauf Malen gedacht ist. Im Sand können schließlich immer neue Muster und Bilder entstehen.
Zwar nicht wirklich digital, aber ein tolles Angebot für die Vöhringer wäre ein Boules- beziehungsweise Pétanque-feld. Immerhin pflegt Vöhringen auch eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Vizille, wo Pétanque wie überall in Frankreich ein absoluter Volkssport ist. Sollte im digitalen Spielplatzumfeld in der Grünen Lunge kein Platz dafür sein, könnte das auch an anderer Stelle in der Stadt, zum Beispiel zentrumsnäher, verwirklicht werden.
Unterstützt wird das Projekt dabei auch von Landrat Thorsten Freudenberger, der gemeinsam mit dem Vöhringer Bürgermeister Michael Neher die Schirmherrschaft übernommen und sich als Mentor zur Verfügung gestellt hat.