So läuft „Neuulm packt’s“
Hilfsdienst Die Neu-ulmer Malteser unterstützen bedürftige Menschen
im Landkreis einmal im Monat mit Lebensmittelpaketen
Neuulm Der Malteser Hilfsdienst Neu-ulm bietet seit drei Jahren einen besonderen Dienst für ältere, hilfsbedürftige Menschen an. „Neuulm packt’s“richtet sich an Senioren ab 65 Jahren, die sich in einer finanziell angespannten Situation befinden.
Ehrenamtliche Mitarbeiter bringen diesen Menschen im Landkreis Neu-ulm, sofern sie die Kriterien erfüllen und in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, einmal im Monat Essenspakete.
Derzeit gibt es 14 Mitarbeiter, die Nahrungsmittel im Wert von etwa 20 Euro pro Person einkaufen und sie - meist gegen Ende des Monats, wenn das Konto der Bezieher oft schon leer ist - in Paketen ausliefern. Diese enthalten vor allem haltbare Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Mehl, Fertigsoßen, Konserven, Zwiebeln, haltbareres Obst oder Kekse. Die Versorger gehen dabei auch oft auf individuelle Wünsche der Hilfsbedürftigen ein. „Das kann mal ein Päckchen Kaffee sein, ein besonderes Obst, ein Glas Honig oder eine besondere Tafel Schokolade, also eine individuelle Zusammenstellung der Pakete“, sagt der ebenfalls ehrenamtliche Projektleiter Martin Hannig.
Das Projekt gilt als Ergänzung zu den etablierten Tafeln. Die Hemmschwelle zu überwinden und die eigene finanzielle Not zu offenbaren, ist sehr schwierig und viele Bedürftige leben lieber in Armut, als sich hilfesuchend an offizielle Stellen zu wenden. Zu diesen Menschen gehören Senioren, die nicht mehr so am täglichen Leben in der Öffentlichkeit teilnehmen können. Viele haben Schicksalsschläge erlebt oder schwere Krankheiten durchgestanden und stehen nun auch noch finanziell schlecht da. Die oft kleine Rente reicht nicht zum Leben, aber bei allem ist der Gang zum Sozialamt für sie unausweichlich und dazu oft beschämend.
„Die Malteser können hier ein klein wenig mit einem Lebensmittelpaket unterstützen. Das hilft und gibt ein bisschen Spielraum für Dinge, die man sich sonst nicht leisten kann“, erklärt Hannig. „Somit ermöglichen wir ihnen auch noch eine Zeit lang ihre Selbstständigkeit in ihrer eigenen Wohnung.“Dafür seien die unterstützten Menschen sehr dankbar. „Während Corona bringen wir die Pakete unter Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsregeln aber nur bis zur Wohnungstür“, so Pia Eble, die Dienststellenleiterin der Malteser in Neu-ulm.
Finanziert werden die Lebensmittelpakete zur Hälfte von der Kartei der Not, dem Leserhilfswerk der Augsburger Allgemeinen Zeitung, und zur anderen Hälfte durch Spenden.
Wer Bedarf an solch einem monatlichen Paket hat, etwas spenden möchte oder aber als Ehrenamtlicher helfen will, kann sich in der Dienststelle der Malteser, Augsburger Straße 42 in 89231 Neu-ulm, Telefon 0731/72565619, melden oder auch per E-mail bei pia.eble@malteser.org (AZ)