Doch keine Theateröffnung?
Pandemie Das sagen Bühnenbetreiber aus der Region zu den Beschlüssen
Region Der bundesweite Stufenplan für Lockerungen und Öffnungen, die Leitlinie der Corona-politik, sieht auch Öffnungsperspektiven für Theater vor. Eigentlich. Ab dem 22. März sollte ein Spielbetrieb mit Publikum möglich sein, bei 7-Tagesinzidenzen unter 100. Doch werden zumindest Bühnen in Bayern und Baden-württemberg vorerst wohl geschlossen bleiben, das haben Entscheidungsträger in beiden Ländern signalisiert. Sie verweisen dabei auf deutlich steigende Corona-inzidenzwerte in den vergangenen Tagen.
Die Angst vor der dritten Welle scheint groß – doch was bedeutet der Lockerungsstopp für Theater? Das Krimi-stück „Die schwarze Witwe“sollte am 9. April Premiere am Theater Neu-ulm feiern. Jetzt muss die Theaterleiterin Claudia Riese wohl abwarten, was das Land Bayern konkret beschließt. Immerhin einen Vorteil habe ihre Bühne, sagt sie: „Die großen Theater können nicht so schnell wieder hochfahren wie wir.“Ihr Theater, dass sie mit Heinz Koch betreibt, sei startbereit. Aber: „Für uns und die freiberuflichen Schauspieler, die wir engagieren, ist die Ungewissheit wieder eine wahnsinnige Belastung.“Ein Stück im Programm, „Kaschmirgefühle“, musste Riese nun schon ganz streichen. Zur Beginn dieser Woche hatte das Theater Neu-ulm dann die Öffnung angekündigt, mit Plänen, Terminen ab April. Die Inzidenzwerte in
Neu-ulm sind vergleichsweise niedrig, doch die Lage bleibt unklar.
Die Theaterei Herrlingen möchte nach langer Pause den Spielbetrieb mit einer Komödie eröffnen. Das Theater hat angekündigt, am 10. April neu zu starten, mit dem Stück „Tanzstunde“. Doch was bedeuten die neuen Beschlüsse in Badenwürttemberg jetzt für die Hoffnungen der kleinen Profibühne in Blaustein? „Die Planung bleibt trotzdem wie gehabt“, sagt Edith Ehrhardt, Leiterin der Theaterei. Sie empfehle Theatergängern, Tickets zu reservieren, denn solche vorgemerkten Karten ließen sich im Notfall auch auf andere Termine umbuchen. Ehrhardt möchte, ebenso wie das Duo Riese und Koch in Neu-ulm, erst die konkreteren Beschlüsse abwarten. Anfang kommender Woche werden wohl die Entscheidungsträger beraten, über die Aussichten, Lockdown oder Lockerung. Ehrhardt sagt: „Wir planen flexibel.“(veli)