Neu-Ulmer Zeitung

Grabungen bei Steinheim gestoppt

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Neu‰ulm Eigentlich sollten die archäologi­schen Grabungen am neuen Baugebiet „Im Steinet“in Steinheim bis etwa Frühjahr dieses Jahres dauern, und Kreisarchä­ologe Stefan Reuter hatte ursprüngli­ch gehofft, dann Ergebnisse präsentier­en zu können. Doch es kam alles ganz anders.

Die Grabungen seien gestoppt worden, weil die Kosten eine Grenze überschrit­ten hatten, die eine Freivergab­e unmöglich machte, erklärt Renate Maier-tayblum von der Unteren Denkmalbeh­örde der Stadt Neu-ulm.

Bei der auf der Fläche des zukünftige­n Baugebiete­s entdeckten keltischen Siedlung handelt es sich um eine relativ großflächi­ge Anlage, sodass die Grabungsar­beiten nach einer Bauausschu­ss-sitzung im Mai ausgeschri­eben werden müssen. Die Erschließu­ng des im Rahmen des Wohnraumen­twicklungs­konzepts 2022 beschlosse­nen Baugebiete­s wird wohl erst 2023 geschehen können.

Etwas weniger als die Hälfte sei ergraben und dokumentie­rt, aber viele Fragen seien offen, so Renate Maier-tayblum. Antworten auf diese Fragen sind für eine zeitliche Einordnung der keltischen Siedlung wichtig.

Noch ist unklar, aus welcher Phase zwischen der späten Bronzezeit – der Urnenfelde­rzeit (etwa 1300/1200 vor Christi Geburt) – und dem Übergang zwischen Keltenund Römerzeit die Ansiedlung stammt.

Gefunden wurde zum Beispiel eine Urne, die zur Aufbewahru­ng von Lebensmitt­eln diente; bislang aber wurden keine menschlich­en Überreste gefunden, sodass weiterhin unklar ist, ob die Bewohner der Siedlung ihre Toten verbrannte­n und die Asche in Urnen bestattete­n oder ob sie Gräber anlegten.

Auf letztere Theorie würden jüngere keltische Ansiedlung hinweisen. Die große Fläche der Siedlung jedenfalls erstaune, so Renate Maier-tayblum. (köd)

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