Neu-Ulmer Zeitung

Abschied von Gärtner Eugen Weimar

- VON INGE PFLÜGER

Nachruf Der Gärtnermei­ster, Lokalpolit­iker

und Autor ist mit 87 Jahren gestorben

Neu‰ulm Im gesegneten Alter von 87 Jahren ist Gärtnermei­ster Eugen Weimar gestorben. Er war rund 60 Jahre Friedhofsg­ärtner in der eigenen Gärtnerei im Breitenhof 110 und Neu-ulmer Csu-kommunalpo­litiker. Hier ein Nachruf.

Daneben engagierte sich Weimar für seine Stadt, besonders im kirchlich-karitative­n Bereich. Unter anderem wurde er mit der Bundesverd­ienstmedai­lle ausgezeich­net.

Die Gärtnerei Weimar, Inhaber seit Jahren Sohn Bernhard Weimar, machte den Namen zusätzlich bekannt.

Doch Eugen Weimar kümmerte sich nicht nur um die Gärtnerei, sondern auch um seine Mitmensche­n und hatte immer ein offenes Ohr für sie. So war er etwa von 1992 bis 1998 Vorsitzend­er des Caritasver­bandes für den Landkreis Neuulm. Zuvor führte er von 1979 bis 1991 den Kirchenbau­verein St. Mammas in Finningen und er holte sich dabei große Verdienste beim erfolgreic­hen Kampf um den Erhalt des Gebäudeens­embles auf dem Kirchberg in Finningen. Der respektund rücksichts­volle Umgang unter den Generation­en war ihm immer ein großes Anliegen. Und so lange es seine Gesundheit zuließ, besuchte er fast täglich Bewohner der Neu-ulmer Seniorenhe­ime.

Sehr aktiv war Eugen Weimar auch in der Kommunalpo­litik: Jahrzehnte­lang agierte er als Csu-stadtrat im Stadtparla­ment, zunächst in Finningen und nach der Eingemeind­ung anno 1975 saß er von 1977 bis 1996 am Neu-ulmer Ratstisch, davon war er von 1977 bis 1990 Dritter Bürgermeis­ter.

Und noch im Herbst 2015 stellte er – geboren am 14. Februar 1934 – als 81-Jähriger noch ein kleines Juwel zur Neu-ulmer Friedhofsg­eschichte vor: Sein erstes und einziges Buch „Rundgang durch den ‚Alten Teil’ des Neu-ulmer Friedhofs“, das er geschriebe­n hat.

Damals folgten zahlreiche interessie­rte Neu-ulmer Bürger dem betagten Gärtnermei­ster, der flotten Fußes und mit viel Wissen sein Buch vorstellte und viel Interessan­tes, Pikantes und bis dato Latentes aus der Vergangenh­eit zu den längst Verstorben­en zum Besten gab.

Aber auch Nachdenkli­ches erfuhren die Bürger, etwa zu den Opfern des Nazi-regimes.

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Eugen Weimar

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