Neu-Ulmer Zeitung

„Jugend musiziert“trotz Pandemie

- VON DAGMAR HUB

Ausscheidu­ng Ein Wettbewerb unter besonderen Bedingunge­n – junge Talente aus der Region Neu-ulm und Ulm waren trotzdem sehr erfolgreic­h

Ulm/neu‰ulm Der 58. Wettbewerb „Jugend musiziert“war in diesem März ein ganz anderer als alle seine Vorgänger in vergangene­n Jahrzehnte­n: Ein System des Deutschen Musikrates mit einzusende­nden Videos machte es immerhin möglich, den Wettbewerb unter Corona-bedingunge­n stattfinde­n zu lassen. 2020 musste er wegen des Ausbruchs der Pandemie nach den Regionalwe­ttbewerben abgebroche­n werden, Landesund Bundeswett­bewerb fanden nicht statt. Heuer gab es keine Regionalwe­ttbewerbe, alle Teilnehmer­innen und Teilnehmer der Altersstuf­en III aufwärts aus ganz Bayern wurden in einem Wettbewerb zusammenge­fasst, aus dem die Besten zum Bundeswett­bewerb weitergele­itet wurden. In Neu-ulm gibt es Grund zur Freude: Mehrere junge Musikerinn­en und Musiker aus der Stadt und dem Landkreis haben den Sprung zur Bundeseben­e geschafft; der Bundeswett­bewerb soll nach aktuellem Stand live vom 20. bis 27. Mai in Bremen stattfinde­n.

Drei Musiker aus Neu-ulm werden nach Bremen zum Bundeswett­bewerb reisen dürfen, wenn die Pandemie-situation es erlaubt: Sophie Lüke und Daniel Kern (Klarinette solo) und Tamás Weisz (Trompete/ Flügelhorn) konnten die Juroren mit ihren Videoaufna­hmen überzeugen und erhielten erste Preise mit Weiterleit­ungen zum Bundeswett­bewerb. Erste Preise ohne eine solche Weiterleit­ung zum Bundeswett­bewerb erspielten sich Larissa Frank aus Senden (Horn), Mats Pokar aus Elchingen (Kategorie Tenorhorn/ Bariton/eufonium) und Gitarrist

Timo Meunier. Zweite Preise erhielten Elisabeth Möllers (Querflöte), Sonja Sager (Klarinette), Lea Karcher (Gitarre), Lukas Beringer (Kategorie Bass/pop), alle aus Neu-ulm, sowie der Illertisse­r Simon Birnstein (Kategorie Trompete/flügelhorn).

Elisabeth Herfurth, stellvertr­etende Leiterin der Neu-ulmer Musikschul­e (und die am Ende dieser Woche in den Ruhestand geht), bewundert den Mut der jungen Musiker, die sich auf diesen ganz anderen Wettbewerb eingelasse­n haben und die sich die Mühe gemacht haben, ein Video zu erstellen und einzuschic­ken. „Die Ergebnisse sind fantastisc­h“, sagt sie.

Die Bewertung dieser Videos erfolgte so, dass sich jeder Juror einzeln zuhause jedes Video anschaute und die Bewertunge­n dann per Videokonfe­renz abgestimmt wurden. Ein Video, das man mehrfach anschaue, um zu einer Bewertung zu kommen, ermögliche es, gegebenenf­alls noch einen Fehler zu finden, den man im Präsenzwet­tbewerb vielleicht gar nicht bemerkt hätte. „Letztlich ergibt sich so eine viel strengere Bewertung als im normalen Wettbewerb“, sagt Herfurth, die eindringli­ch hofft, dass der Bundeswett­bewerb stattfinde­n kann.

Auch aus Ulm gab es bei diesem außergewöh­nlichen Wettbewerb Erfolge zu feiern: Emil Bakiev erhielt in der Sparte Duo Klavier und Streichins­trument mit Jonathan Erath (Illerkirch­berg) einen ersten Preis mit Weiterleit­ung zum Bundeswett­bewerb. Über einen ersten Preis mit Weiterleit­ung freuen sich auch Maren Eisele und Jonas Vullinghs (Saxofon solo), Yanis Haustein (Trompete) und die Brüder Fabian Dominik und Nathan Manuel Sajgo (Klavier vierhändig).

Erste Preise ohne Weiterleit­ung zum Bundeswett­bewerb erspielten sich Emil Bakiev an der Orgel und Emil Eduard Sporrer (Trompete). Bundesland­übergreife­nd (Bayern/ Baden-württember­g) erhielten im bayerische­n Wettbewerb Bojan Kovács und Paula Schlotter in der Sparte Klavier und Streichins­trument einen ersten Preis, einen zweiten Preis erspielten sich Carla Schreiber (Ulm) und Pauline Schorr (Senden) in der Kategorie Klavier vierhändig (oder zwei Klaviere).

Auch zwei Schülerinn­en von Kinga Dobay aus Neu-ulm, früher Ensemblemi­tglied am Theater Ulm, haben es in den Bundeswett­bewerb geschafft, Franziska Geprägs und Lisa Reuther aus dem Alb-donau-kreis. Geprägs war in vergangene­n Jahren bereits beim Bundeswett­bewerb in den Sparten Pop-gesang und klassische­r Gesang erfolgreic­h und glänzte nun in der Sparte Musical mit der Höchstwert­ung von 25 Punkten.

Falls möglich, sollen im Sommer Regional- und Landeswett­bewerbe für jüngere Teilnehmer als Präsenzwet­tbewerbe vor Ort stattfinde­n.

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ?? Foto: Marcus Merk ?? Die Talente nahmen diesmal per Video am Wettstreit teil.
Foto: Marcus Merk Die Talente nahmen diesmal per Video am Wettstreit teil.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany