Das heiße Pflaster ist abgekühlt
Fußball Ohne Zuschauer gegen Ulm – das tut Offenbach besonders weh
Ulm Normalerweise ist das Stadion am Bieberer Berg ein ganz heißes Pflaster, vermutlich das heißeste in der Regionalliga Südwest. Vor Corona kamen im Schnitt jahrelang mehr als 5000 Zuschauer zu den Spielen der Offenbacher Kickers, gegen den SSV Ulm 1846 Fußball wäre die Kulisse am Samstag (14 Uhr) vermutlich fünfstellig gewesen. Auf dem Programm steht schließlich das Verfolgerduell: Die Spatzen liegen als Tabellendritter fünf Punkte hinter Spitzenreiter Freiburg, die Offenbacher haben als Vierter sechs Zähler Rückstand. Dem Ulmer Trainer Holger Bachthaler tut es sogar ein bisschen leid, dass diese Partie vor leeren Rängen über die Bühne geht: „Als Fußballer spielt man ja eigentlich gerne vor so einer Kulisse.“
Der Druck ist etwas größer für die Offenbacher, nachdem es für die am vergangenen Dienstag in einem weiteren Gipfeltreffen mit dem FSV Frankfurt trotz eines deutlichen Chancenplus nur zu einem torlosen Unentschieden gereicht hat. Dieses Ergebnis unterstreicht die Stärken der Kickers, die ganz klar in der Defensive liegen. Offenbach hat in 29 Spielen nur 21 Gegentore kassiert, das sind die wenigsten in der gesamten Staffel Südwest. Dieses Bollwerk gilt es also für die Ulmer zu knacken und da kommt es natürlich äußerst ungelegen, dass ihr mit bisher elf Toren erfolgreichster Angreifer Tobias Rühle nach der fünften Gelben Karte fehlt. Dagegen hat Vinko Sapina nach seiner Muskelverletzung am Mittwoch wieder leicht trainiert und könnte also spielen. Wobei Trainer Bachthaler in diesem Fall eher zur Vorsicht tendiert: „Gegen Offenbach brauchen wir Spieler, die zu 100 Prozent fit sind.“
Kein Wiedersehen wird es für die Spatzen übrigens mit Luigi Campagna
geben. Der Deutsch-italiener, der in der Saison 2018/19 für Ulm gespielt hat, ist in der Winterpause von Offenbach zu den Stuttgarter Kickers gewechselt. (pim)