Feuerwehrhaus kostet rund 2,6 Millionen
Umkleideräume stoßen auf Kritik in
Unterelchingen
Unterelchingen Nicht nur im Ernstfall geht es im Unterelchinger Feuerwehrhaus eng her. Für die aktuellen Fahrzeuge sind die Platzverhältnisse nicht ausreichend, weshalb vor etwa zwei Jahren ein Architekturbüro mit der Planung eines Neubaus am nördlichen Ende der Ortsstraße beauftragt wurde. Jüngst wurden die ersten Entwürfe im Gemeinderat vorgestellt.
Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, dass der ausgewählte neue Standort gut angebunden sei, erklärte Jörg Lange vom ausführenden Planungsbüro. Doch sei das Gefälle des Grundstücks mit etwa zehn Prozent überraschend groß, weshalb man sich beim Neubau für zwei Geschosse entschlossen habe, sagte Lange weiter. L-förmig soll die Fahrzeughalle mit drei Toren von der Werkstatt, den Umkleideräumen und dem Lager zweiseitig angeschlossen sein. Ein Erschließungsflur soll kurze Wege innerhalb des als „Schwarzbereich“bezeichneter Ebene ermöglichen.
Im zweiten Stock, dem „Weißbereich“, sollen dagegen der Jugendund Schulungsraum sowie der Mannschaftsbereich mit Teeküche untergebracht werden. Rund 890 Quadratmeter Fläche soll der Neubau bieten, für den bisher etwa 2,64 Millionen Euro eingeplant sind. Bürgermeister Joachim Eisenkolb erklärte dazu, dass sich der vorgelegte Entwurf „sehen lassen kann“, weil er funktional und zudem erweiterbar sei. Gefühlt sei man damit schon fast auf der Zielgeraden, wenn auch der „Teufel im Detail“stecke, fügte der Bürgermeister hinzu. Verwaltungsleiter Peter Botzenhart bremste jedoch die Euphorie aus: „Wir befinden uns noch am Anfang der Planung.“
Karin Batke von der Unabhängigen Freien Wählergemeinschaft Elchingen erklärte, dass in der folgenden Feinplanung die Mannschaft der Feuerwehr miteinbezogen werden solle, und kritisierte den Freistaat, dessen Förderungen mehr zu Buche schlagen dürften. Nach dem derzeitigen Stand darf mit Zuschüssen vom Land Bayern von rund 178.000 Euro gerechnet werden. Martin Gugelfuß (CSU) zeigte sich zufrieden mit dem Entwurf, für den es „höchste Zeit wurde“, wie er sagte. Sein Parteikollege Karl Mayr erklärte, dass die Csu-fraktion den Entwurf unterstützen würde, und erinnerte daran, dass „der Charme“einer Zusammenlegung der Oberund Unterelchinger Feuerwehren nicht funktioniert habe.
„Deshalb brauchen wir ein hohes Maß an Kostenbewusstsein für den Neubau, um nicht andere Projekte auszubremsen.“Ähnlich sprach angesichts der angespannten Haushaltslage der Gemeinde auch Thomas Böhm vom Bündnis 90/Die Grünen. Kritisch äußerte er sich zum Verhältnis der Männer- und Frauen-umkleidekabinen, das fast um das Zehnfache höher sein soll. Auch Armin Willbold von der Dorfgemeinschaft Oberelchingen (DGO) befürchtete, dass man damit dem steigenden Engagement der Frauen in der Feuerwehr in Zukunft nicht gerecht werden würde. Doch abgesehen von solchen „Kleinigkeiten“, wie Willbold sagte, würde die DGO ebenfalls dem Entwurf zustimmen. Bürgermeister Eisenkolb setzte nach und erklärte: „Wenn wir nur das Genderproblem haben, sehe ich keine Bedenken.“