Was ist eigentlich besser:
Streichen oder Tapezieren?
Streichen günstiger als Tapezieren und einfacher zu bewerkstelligen. Aber es hängt auch vom persönlichen Geschick ab: „Es gibt Leute, die kommen besser mit dem Streichen zurecht. Andere tapezieren lieber“, sagt Siepelmeyer. Voraussetzung für ein gutes Ergebnis beim Streichen ist, dass der Untergrund glatt und nicht durch Risse oder Bohrlöcher beschädigt ist. Ansonsten ist viel Vorarbeit notwendig, die Wand muss etwa verputzt werden.
Das kann sich lohnen. „Eine sorgfältig vorbereitete Oberfläche aus Lehmputz oder Zement wird durch einen schönen Wandanstrich mit dem passenden Produkt optisch enorm aufgewertet“, sagt Innenarchitektin Ines Wrusch aus Hamburg. „Eine Tapete darüber zu kleben, würde diesen Effekt zerstören.»“
Warum eine Tapete das Richtige für mich ist:
Das Hauptargument für eine Tapete sind die Optik und die
Gestaltungsmöglichkeiten. Tapeten bieten Muster, gar fotorealistische Bilder an, die man sonst nicht an die Wand bringen kann. Diese Farben und Muster verändern auf einen Schlag die Atmosphäre im Raum, sagt Innenarchitektin Ines Wrusch. „Das schafft man mit Wandfarbe kaum.“Ein Beispiel: Aktuell angesagt sind Pflanzenmotive, insbesondere des Dschungels, berichtet das Deutsche Tapeteninstitut. Diese aufwendigen, teils sehr detaillierten und fantasievollen Motive können eigentlich nur über Tapeten an die Wand kommen - es sei denn man hat großes Mal- und Zeichentalent und die Zeit für eine aufwendige Arbeit. Karl-august Siepelmeyer empfiehlt, im Handel nach sogenannten Tapetenbüchern zu fragen. „Hier finden sich die aufregendsten Muster und Oberflächen. Das geht bis hin zu Perlen oder Naturprodukten, die auf Vlies oder Papier aufgebracht werden“, berichtet der Malermeister. „Es macht einen Riesenspaß, mit solch kreativen Ideen zu arbeiten.“Außerdem geben Tapetenmuster die Möglichkeit, unvorteilhaft geschnittene Räume optisch zu verändern. „Ein hochkant gestreiftes Muster macht niedrige Räume scheinbar höher“, erklärt Wrusch. Wobei sie rät, etwa bei kleinen Räumen auf kleine Muster zu setzen. Oder: Kein knalliges Rot im Schlafzimmer, das könnte die Nachtruhe stören. Bei der Tapete handelt es sich inzwischen in den meisten Fällen um Vlies-modelle, die anders als die früher üblichen Papiertapete leichter zu verarbeiten sind. Das Vlies wird etwa auf die eingekleisterte Wand geklebt. Und man zieht die alte trockene Tapete in ganzen Bahnen von der Wand. dpa/tmn