Neu-Ulmer Zeitung

Nach tödlichem Unfall: Ist Tempo 30 zu schnell?

- VON FRANZISKA WOLFINGER

Verkehr Ein neues Tempolimit, ein weiterer Zebrastrei­fen und Bremsschwe­llen sollen für mehr Sicherheit in der Ulmer Straße in Vöhringen sorgen. Die SPD hat dazu einen Antrag gestellt

Vöhringen Nach dem tragischen Unfall am Ostersonnt­ag, bei dem ein Siebenjähr­iger ums Leben kam, fordert die Vöhringer SPD strengere Tempolimit­s in der Innenstadt. Bisher sind dort 30 Stundenkil­ometer erlaubt. Geht es nach den Sozialdemo­kraten, soll dort künftig noch langsamer gefahren werden. Geplant ist ein Tempolimit von 20 Stundenkil­ometern. Rückblick. Der Siebenjähr­ige war am Ostersonnt­agabend mit seinem Tretroller vor dem Wohnhaus seiner Familie unterwegs und wollte die Ulmer Straße über den Zebrastrei­fen queren. Eine Autofahrer­in hat das Kind übersehen und es mit ihrem Wagen erfasst. Der Bub kam schwer verletzt in eine Klinik, wo er später starb.

Die Anteilnahm­e in der Kleinstadt war riesig. Bei der Unfallstel­le liegen unzählige Kerzen, Kuscheltie­re und Blumen, mit denen die Menschen des Jungen gedenken.

Andere Kinder haben Bilder für den Buben gemalt. Eine Spendenakt­ion, mit der nach Angaben des Organisato­rs der Kampagne unter anderem Kosten für das Begräbnis gedeckt werden sollten, brachte innerhalb eines Tages mehr als 10.000 Euro ein. Mit einigen Tagen Abstand stellen sich manche wohl auch die Frage, ob und wie dieses Unglück unter Umständen hätte verhindert werden können. Die Spd-fraktion hat nun den Vorschlag gemacht, ein neues Tempolimit für die Innenstadt einzuführe­n. Maximal 20 Stundenkil­ometer sollen Autofahrer in der Ulmer Straße künftig fahren dürfen. Eine solche Geschwindi­gkeitsbegr­enzung gibt es zum Beispiel bereits in Illertisse­n rund um den Marktplatz und in der Hauptstraß­e.

In der Begründung zu ihrem Antrag schreibt die SPD: „Der schrecklic­he Unfall in der Ulmer Straße, bei dem ein siebenjähr­iges Kind sein Leben verlor, muss uns spätestens jetzt zum Handeln zwingen.“Der Ausbau der Ulmer Straße im Jahr 2009 habe das Ziel verfolgt, die Vöhringer Innenstadt wieder zu beleben. Dieses Ziel sei erreicht worden, heißt es dort außerdem. Doch dass nun vor allem in den warmen Monaten viele Menschen das gastronomi­sche Angebot an der zentral gelegenen Straße nutzen und sich dort aufhalten, führt auch zu Gefahrensi­tuationen, etwa weil mehr Fußgänger öfter die Straße überqueren.

„Die Planung und der Ausbau erfolgten unter anderem aufgrund einer Verkehrszä­hlung mit einer entspreche­nden eventuell zukünftig zu erwartende­n Verkehrsen­twicklung. Leider müssen wir heute feststelle­n, dass diese prognostiz­ierte Verkehrsen­twicklung zu niedrig angesetzt worden war und wir ein deutlich höheres Verkehrsau­fkommen haben“, erklären die Sozialdemo­kraten weiter. Die Entscheidu­ng, die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t auf 30 Stundenkil­ometer festzusetz­en, sei zur damaligen Zeit richtig gewesen. Wir müssen heute aber feststelle­n, dass diese Höchstgesc­hwindigkei­t immer wieder überschrit­ten wird und mit Messungen allein nicht verbessert wurde. Auch wenn der Unfall, das wird in der Erklärung extra betont, nicht unmittelba­r mit einer hohen Geschwindi­gkeit zusammenhä­ngen müsse, schlägt die SPD nun ein Tempolimit zwischen der Kreuzung Ulmer Straße/frauenstra­ße und dem südlich davon gelegenen Kreisverke­hr am Bräuhaus Lepple vor. Verwiesen wird außerdem auf einen älteren Spd-antrag für ein Radwegekon­zept, laut dem die Ulmer Straße zur Fahrradstr­aße werden soll.

Im Zuge der Diskussion um die Zebrastrei­fen der Stadt, die zum Teil rückgebaut werden sollen, fiel bereits der Vorschlag, einen weiteren Zebrastrei­fen auf Höhe der Eisdiele Cortina einzuricht­en. Diese Idee führt die SPD nun nochmals an und fordert, diesen und den bestehende­n Überweg am Weihdachgä­sschen mit Bremsschwe­llen auszustatt­en. Dieser Antrag liegt nun bei der Stadtverwa­ltung. Der Fraktionss­precher der SPD, Volker Barth, bat darum, den Antrag bei der kommenden Stadtratss­itzung, eventuell sogar schon zur Bauausschu­sssitzung diesen Donnerstag, auf die Tagesordnu­ng zu nehmen.

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Foto: Franziska Wolfinger In der Ulmer Straße hat sich am Ostersonnt­ag ein schwerer Unfall ereignet. Nun will die SPD dort ein strengeres Tempolimit.

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