Das haben Gartenbauer im Kreis vor
Natur Von kostenlosen Blühwiesensamen bis zum Erhalt alter Obstsorten: Der Kreisverband stellt seine Projekte vor
Illertissen Blühflächen für Insekten, Naturgärten, wiederentdeckte Apfelund Birnensorten: Auch in diesem Jahr will sich der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege im Landkreis Neu-ulm wieder vielfältigen Themen widmen, um eine artenreiche Natur zu erhalten und zu fördern. Gartenbesitzer sind zum Mitmachen eingeladen – etwa am „Tag der offenen Gartentür“am Sonntag, 27. Juni, sowie bei Kursen und Fachvorträgen. Vier Projekte im Überblick:
● Kostenloses Saatgut: Zur Förderung von Blühflächen für Insekten in Gärten und in der freien Landschaft gibt der Kreisverband Neuulm auch in diesem Jahr wieder kostenlos Wildblumensaatgut an Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer weiter. Interessierte können sich bis Mitte April bei den örtlichen Gartenbauvereinen melden. In den vergangenen drei Jahren beteiligten sich laut Landratsamt mehr als 1100 Gartenbesitzer an dieser Mitmachaktion. Eine Fläche von insgesamt mehr als 100.000 Quadratmetern an neuen Blumenwiesen sei auf diese Weise entstanden.
● Zertifizierung von Naturgärten: Besitzer von artenreich gestalteten und ökologisch bewirtschafteten Naturgärten können im Rahmen der Gartenzertifizierung „Naturgarten – Bayern blüht“ihren Privatgarten von einer fachkundigen Bewertungskommission prüfen lassen. Als Auszeichnung erhalten sie eine Gartenplakette. Näheres hierzu unter www.gartenbauvereine.org.
● Bau eines Umweltpavillons: Im Rahmen eines neuen Leader-projekts wird derzeit im Kreismustergarten in Weißenhorn ein Umweltpavillon als „Grünes Klassenzim
für Schulklassen und Jugendgruppen gebaut. Angrenzend an den dortigen regionalen Obstsortenerhaltungsgarten ergänzt dieser das Bildungsangebot des Landkreises zur Förderung der Gartenkultur und Streuobstökologie.
● Broschüre zu alten Obstsorten: Der im vergangenen Jahr gepflanzte Obstsortenerhaltungsgarten mit 50 hochstämmigen Obstbäumen dient der Rettung von regionaltypischen Apfel- und Birnensorten, die vom Aussterben bedroht sind. Dazu zählen etwa die Weißenhorner Birne, der Pfaffenhofer Schmelzling und der Beyerapfel. Die Suche nach diesen Obstraritäten erfolgte in den Jahren 2016 bis 2020 im ganzen Landkreis Neu-ulm. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Erfassungsarbeit werden nun in der Abschlussbroschüre „Besondere Apfelund Birnensorten in Nordschwaben“vorgestellt. Die Dokumentation gibt erstmals Antworten auf die Fragen, welche Sorten im Landkreis überdauert haben und wie gefährdet diese sind. Die Broschüre beschreibt die regional bedeutendsten Apfel- und Birnensorten in 50 Porträts und mit 450 Bildern. Es handelt sich laut Landratsamt um eine Streuobstbilanz zum kulturellen Erbe der Region, deren Vielfalt der Landkreis Neu-ulm erhalten will.
Die Broschüre „Besondere Apfelund Birnensorten in Nordschwaben“und das komplette Jahrespromer“ gramm des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Neu-ulm sind in allen Rathäusern und bei den Vorsitzenden der örtlichen Obstund Gartenbauvereine im Landkreis Neu-ulm erhältlich. Zudem sind beide Broschüren als Onlineversion auf der Homepage des Neu-ulmer Landratsamtes zum Download eingestellt. Auf Wunsch werden sie Interessierten von den Kreisfachberatern Rudolf Siehler und Bernd Schweighofer auch per Post zugeschickt. (AZ)
Kontakt: Interessenten können sich telefonisch unter 0731/70404307 und 4309 oder per Email an rudolf.sieh ler@lra.neuulm.de, bernd.schweigho fer@lra.neuulm.de melden.