Neu-Ulmer Zeitung

Querdenker ignorieren Verbote

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Polizei greift nicht nur in Kempten durch

Kempten 1000 Querdenker, 300 Anzeigen, weil die Maskenpfli­cht ignoriert wurde, 230 Platzverwe­ise und 180 Verstöße gegen das Versammlun­gsrecht – das ist die Bilanz der Polizei, nachdem am Samstag in Kempten trotz gerichtlic­hen Verbots hunderte Menschen zusammenka­men, um gegen die Coronarege­ln der Politik zu protestier­en.

Ursprüngli­ch hatten die Querdenker geplant, einen Demonstrat­ionszug mit 2000 Teilnehmer­n sowie eine Versammlun­g an einem festen Ort mit 8000 Menschen abzuhalten. Die Stadt hatte beide Veranstalt­ungen verboten – und am Freitagabe­nd vom Bayerische­n Verwaltung­sgerichtsh­of recht bekommen. Nun trafen sich am Samstag die Demonstran­ten erst in kleinen Gruppen an mehreren Orten, um sich später zu einem Demonstrat­ionszug durch die Innenstadt zu formieren. Viele Beteiligte trugen weder Masken noch hielten sie Abstand. Polizeispr­echer Dominic Geißler sprach von einem „Katz-und-maus-spiel“und unterstric­h, dass man sich auf den „harten Kern konzentrie­rt“habe: „300 Anzeigen bei 1000 Querdenker­n zeigt, dass konsequent eingeschri­tten wurde.“

Proteste gab es auch in anderen deutschen Städten: In Stuttgart und Dresden setzte die Polizei mit Großaufgeb­oten die Verbote von Veranstalt­ungen durch. In Berlin nahm die Polizei 69 Teilnehmer vorübergeh­end fest. (sih, AZ)

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